Safe Haven oder Spekulation 01.05.2020 22:10:00

Zahlreiche Krypto-Neulinge finden plötzlich Interesse an Bitcoin

Zahlreiche Krypto-Neulinge finden plötzlich Interesse an Bitcoin

• Krypto-Börsen haben zahlreiche neue User
• Aktivitäten gestiegen
• Viele Coins von Kryptobörsen abgezogen


Immer mehr neue Anwender haben in den vergangenen Wochen offenbar erstmals näheren Kontakt mit Bitcoin gehabt. Das geht aus einem Bericht der Analyseplattform Glassnode hervor.

Mehr Nutzer bei Krypto-Börsen

Demnach habe Bitcoin zuletzt einen wahren Zustrom an neuen Benutzern erfahren. Krypto-Börsen wie Kraken, OKex, Bitfinex, Paxful und Luno hätten seit Beginn der Lockdown-Aktivitäten, mit denen Regierungen weltweit die Ausbreitung der Corona-Pandemie verlangsamen wollen, zahlreiche neue Nutzer verzeichnet, heißt es im Bericht der Analyse-Experten. Allein bei Kraken sei die Zahl der Anmeldungen um 83 Prozent gestiegen, die Zahl derjenigen, die den Überprüfungsprozess durchlaufen haben, um sofort Fiat-Geld einzahlen zu können, sei zeitgleich um 300 Prozent gestiegen.

Neue Benutzer deutlich aktiver

Doch nicht nur die Konten auf der Plattform hätten besonders starkes Wachstum verzeichnet, zeitgleich hätten sich auch die Aktivitäten neuer Nutzer im Bitcoin-Netzwerk beschleunigt. Den Angaben zufolge verdreifachten sich diese im Zeitraum von Mitte Märze bis Anfang April von 6.000 auf fast 17.000.

Zeitgleich zu dieser Entwicklung sind aber die Einlagen in den Kryptobörsen deutlich gesunken. Glassnode zufolge wurden im entsprechenden Untersuchungszeitraum verstärkt BTC von den Krypto-Börsen abgezogen. User würden ihre digitalen Coins stattdessen lieber auf Cold Wallets selbst lagern, statt mit ihnen zu handeln. Dies ließe auf die Absicht schließen, Bitcoin längerfristig zu halten, heißt es in dem Bericht weiter.

Fiskalpolitik stützt den Bitcoin

Ein möglicher Interpretationsansatz: Neue Nutzer würden ihr Geld aus dem schwankungsanfälligen und mit unsicheren Aussichten behafteten Aktienmarkt abziehen und stattdessen in Bitcoin investieren, dem damit der Status eines "sicheren Hafen" verliehen wird.

Tatsächlich ist es die aktuelle Politik der internationalen Zentralbanken, die für Angst vor einer Abwertung von Fiatwährungen sorgt. Die massive Liquiditätsschwemme, mit der die Währungshüter die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abfedern wollen, haben zahlreiche Anleger in Sachwerte aber auch Gold und Bitcoin fliehen lassen. Entsprechend positiv lief es zuletzt für die Preisentwicklung der weltgrößten Kryptowährung: Im letzten Monat hat der Bitcoin rund 10 Prozent zulegen können. Ein Zustrom an neuen Usern könnte diese Tendenz auch zukünftig weiter verstärken und den Preis für BTC treiben.

Redaktion finanzen.at

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