Wirtschaft schrumpft 31.10.2023 20:24:00

Weshalb der Euro unter 1,06 US-Dollar fällt

Weshalb der Euro unter 1,06 US-Dollar fällt

Zuletzt wurden im New Yorker Handel 1,0581 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt und damit weniger als zur gleichen Zeit am Vorabend. Zeitweise hatte der Euro am Dienstag noch bis auf 1,0675 Dollar zugelegt, wo er den höchsten Stand seit einer Woche erreichte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0619 (Montag: 1,0605) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9417 (0,9429) Euro.

Das Tageshoch erreichte der Euro kurz vor wichtigen Konjunkturdaten aus der Eurozone. Eine dort deutlich nachlassende Inflation und eine schrumpfende Wirtschaft bestimmten dann das Bild. Die Teuerung in der Eurozone schwächte sich im Oktober deutlich ab. Die Jahresinflationsrate fiel von 4,3 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent. Dies ist die niedrigste Rate seit Juli 2021. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet, zuletzt aber im Schnitt eine etwas höhere Rate erwartet.

Trotz der merklich schwächeren Teuerung wird das mittelfristige Inflationsziel der EZB von zwei Prozent nach wie vor überschritten. "Wir gehen davon aus, dass die EZB die Leitzinsen nicht weiter erhöhen wird", schreibt Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Dies gilt umso mehr, als das Wirtschaftswachstum im Euroraum zum Stillstand gekommen ist." Einen weiteren Rückgang der Inflation erwartet Weil jedoch zunächst nicht mehr. Steigende Leitzinsen stützen tendenziell eine Währung, während fallende Zinsen sie belasten.

Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im Sommer überraschend. Im dritten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Eurostat zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet. "Die Belastungen für die europäische Wirtschaft sind zahlreich. Dazu gehören nicht zuletzt hohe Inflationsraten, eine globale Wirtschaftsabschwächung und stark gestiegene Finanzierungskosten", schrieb Deka-Bank-Chefvolkswirt Ulrich Kater.

/tih/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

Weitere Links:

Jetzt Devisen-CFDs mit bis zu Hebel 30 handeln
Werbung
Handeln Sie mit Devisen-CFDs mit Hebel und kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie von der Wirkung von 3.000 Euro Kapital profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bildquelle: Vladimir Koletic / Shutterstock.com,Route66 / Shutterstock.com

Devisenkurse

Name Kurs +/- %
Dollarkurs
1,0497
-0,0031
-0,30
Japanischer Yen
160,01
0,0300
0,02
Britische Pfund
0,8233
-0,0011
-0,14
Schweizer Franken
0,9282
-0,0012
-0,13
Hongkong-Dollar
8,1611
-0,0245
-0,30