Buffett, Dimon & Co. 26.11.2018 18:02:00

Volatiler Kurs: Welche Experten beim Bitcoin richtig lagen

Volatiler Kurs: Welche Experten beim Bitcoin richtig lagen

Die Bitcoin-Blase

Der Bitcoin war spätestens zum Ende letzten Jahres endgültig zum Hoffnungsträger der Massen avanciert - der Coin durchbrach die Marke von 20.000 US-Dollar im Dezember 2018. Als wegweisendes Pilotprojekt, frei von der Korruption an der Wall Street und ohne das Einmischen von Politik, schien der Bitcoin das Ende der alten finanziellen Strukturen einzuleiten. Ein Jahr später hat sich das Blatt ganz zum Nachteil der Kryptowährungen gewendet. Der Bitcoin hat in den vergangenen 12 Monaten einen Wertverlust von knapp 80 Prozent hinnehmen müssen - 30 Prozent allein in einem Monat. Die Kursziele von Krypto-Bullen wie Tom Lee haben sich bis dato nicht bewahrheiten können - ganz zu schweigen von anderen Experten, die mit utopischen Kurszielen von über 100.000 US-Dollar bis zum Jahresende um sich geworfen hatten. Die Bitcoin-Blase hinterlässt mit Insidern, Early-Birds und der Tech-Elite einige wenige, die sich daran bereichern konnten und viele Menschen, die zu spät adaptiert haben und somit mit existenziellen Verlusten rechnen mussten.

Das vernichtende Urteil

Der Informations- und Nachrichtendienstleister "Bloomberg" stellt eines deutlich klar: Der Bitcoin sei ein Fass ohne Boden. Die Lügen und populistischen Phantasien, die den Marktwahnsinn im letzten Jahr angetrieben haben, hätten langfristig zu dieser Entwicklung geführt. Der Coin sei ein leeres Fass. Als "schwerfällig, volatil und teuer" bezeichnet der Nachrichtendienst den Bitcoin. Bei der Kryptowährung handele es sich um ein Medium, welches Werte zerstört habe, statt diese zu halten. An den weiteren digitalen Währungen wird auch kein gutes Haar gelassen. Diese hätten nur diejenigen bereichert, die diese in die Wege geleitet hätten, ganz zu schweigen von der häufigen Manipulation und dem nicht transparenten Informationsfluss. Die Regulatoren müssten jedoch trotzdem weiterhin wachsam bleiben, was die digitalen Währungen angeht. Scheint als hätten sich die Vorhersagen von Warren Buffett, Jamie Dimon und Jack Boyle, welche vom Bitcoin-Netzwerk als "verstaubte" Experten betrachtet wurden, bewahrheitet. Schon Anfang des Jahres äußerte Buffett Bedenken gegenüber dem Bitcoin. "Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass sie [Kryptowährungen] ein böses Ende nehmen werden", äußerte sich das Wall Street-Urgestein gegenüber "CNBC".

Die Sicht der Krypto-Experten

Der harte Kern des Bitcoin-Netzwerkes sieht die aktuellen Entwicklungen etwas anders. Das unvorhersehbare Scheitern sei durch die unruhigen Märkte und die radikalen technischen Neuerungen aufgekommen. Gegenüber der "Zeit" berichtet Jeff Gallas, der sich in der Kryptobranche selbstständig gemacht hat, vom funktionierenden Bitcoin-Netzwerk, welches jedoch wegen der mittlerweile Millionen Konten noch etwas langsam sei. "Der Kursabsturz war ein Befreiungsschlag", so Gallas. Der Bitcoin und die diesem zugrunde liegende Technik Blockchain hätten zu immens vielen Jobs für Entwickler geführt. Der Einführung eines Bitcoin-ETF dürften sicherlich viele aus dem Netzwerk entgegensehnen - erste Vorhaben aus den USA haben bislang jedoch keine Genehmigung erhalten. Wie die Geschichte der ersten weltweiten und dezentralisierten digitalen Währung weiter geht, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Redaktion finanzen.at

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