Bitcoin-Futures |
22.11.2017 13:58:00
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Trotz Kritik vom Chef: JPMorgan will offenbar am Bitcoin verdienen
JPMorgan erwägt derzeit, ob die Bank ihren Kunden über die eigene Futures-Brokersparte Zugang zum neuen Bitcoins-Produkt der CME verschaffen soll, wie ein Insider berichtet. Das würde bedeuten, dass Bankkunden riskante Investments auf das Auf und Ab der Kryptowährung eingehen könnten. JP Morgan würde daran über die Einnahme von Gebühren verdienen. Doch erst einmal lote das Geldhaus überhaupt erst die Nachfrage unter der eigenen Kundschaft aus.
Bitcoins finden womöglich auf längere Sicht aus Schmuddelecke herausAm Ende spricht sich das Finanzhaus womöglich doch gegen ein entsprechendes Angebot aus. Immerhin haben die Börsenaufseher dem Bitcoin-Future erst noch zuzustimmen. Auch andere Geldhäuser müssen bei diesen Futures der CME so langsam Farbe bekennen. Goldman Sachs, Bank of America Merrill Lynch und Morgan Stanley gehören zu den Dutzenden Firmen, die ihren Kunden Zugang zu den CME-Märkten bieten. Ebenso wie JP Morgan liebäugelt auch Morgan Stanley laut einem Insider damit, am Ende ihrer Kundschaft Zugang zu den Bitcoin-Kontrakten einzuräumen. Doch keine dieser Banken hat die Bitcoins dermaßen kritisiert wie Dimon, der von einem "Betrug" spricht und vor einer Blasenbildung warnt.
An der bei JP Morgan anstehende Entscheidung zeigen sich die Herausforderungen für die Wall-Street-Firmen, wenn sie sich zu einer Position bei der Kryptowährung durchringen müssen, die gerade aus der Schattenwelt der Finanzmärkte herausfindet und bei Investoren immer mehr Interesse weckt. Eine CME-Sprecherin wollte sich auf Anfrage zu JP Morgans Überlegungen nicht äußern.
Die CME rechnet bereits für die zweite Dezemberwoche mit einem Start der Bitcoin-Futures. Damit könnte die Digitalwährung einfacher gehandelt werden. CME-Rivale Cboe Global Markets strebt ebenfalls die Notierung von Bitcoin-Futures an. Schon heute bearbeitet JP Morgan Kundenhandelsanfragen nach Bitcoin XBTs, einem börsennotierten Investment, das den Wert der Kryptowährung abbildet. Die Bank beteuert: Es gehe dabei nur darum, die Kauf- und Verkaufsanfragen elektronisch an die Börsenplattformen weiterzuleiten.
Bei Bitcoin-Futures würde der US-Branchenprimus ähnlich agieren, da er selbst keine Positionen aufbaut. Stattdessen fungierte JP Morgan dann eher wie ein Relais, das zwischen den Kunden und die CME-Plattformen geschaltet ist. JP Morgan ist schon heute zweitgrößter Futures-Broker der USA hinter Goldman, wie Daten der CFTC zeigen.
Thomas Peterffy, CEO von Interactive Brokers, warnt derweil, dass die CME ihr System zum Clearing von Bitcoin-Futures gegenüber ihren restlichen Märkten isolieren müsste, damit potenzielle Verluste bei dem virtuellen Geld nicht auf das gesamte Finanzsystem übergriffen. Der Experte sieht gar Gefahren für die Realwirtschaft, sofern die Kryptowährung nicht von anderen Finanzprodukten separiert werde.
NEW YORK (Dow Jones)
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