Bitcoin - Euro - Kurs (BTC - EUR)
Talfahrt |
28.09.2019 21:53:00
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Taumelt der Bitcoin wegen Marktmanipulation?
• Arcane Research sieht Zusammenhang zwischen Preisverfall und Verfall von Futures
• Bakkt-Launch Schuld an Talfahrt?
Für Krypto-Fans dürfte es ein herber Schock gewesen sein: Am Dienstagabend geriet die bekannteste Cyberdevise Bitcoin enorm unter Druck und fiel kurzzeitig unter die Marke von 8.000 US-Dollar und auch am Donnerstagabend riss die Kryptowährung die psychologisch wichtige Preismarke. Obwohl starke Volatilität bei dem Coin durchaus nichts Ungewöhnliches darstellt, kam der jüngste Einbruch für viele Anleger mehr als überraschend - hatte sich die Cyberdevise im vergangenen Monat doch noch bei einem Preis von rund 10.000 US-Dollar stabilisiert. Derzeit konnte sich der Preis wieder etwas erholen und bewegt sich bei rund 8.000 US-Dollar. Experten tun sich bei der Suche nach der Ursache des rasanten Kursverfalls schwer. Auch aus diesem Grund kursieren in Kreisen Gerüchte, es könne sich bei dem Absturz um Marktmanipulation gehandelt haben.
Zusammenhang zum Ablauf von Future-Kontrakten vermutet
Spekulationen um Marktmanipulation im Bitcoin Handel sind nichts Neues. Gerade in Bezug auf den Handel mit Bitcoin Futures, die nicht in Bitcoin, sondern in US-Dollar gehandelt werden, haben Kenner die Möglichkeit, den Kurs nach ihren Wünschen zu beeinflussen. Um diese Annahme mit Daten zu untermauern, untersuchte jüngst Arcane Research den Zusammenhang zwischen fallenden Bitcoin-Kursen und ablaufenden Bitcoin Future-Kontrakten, wie der norwegische Krypto-Blog Krytografen berichtet. Dabei wurden Daten zu Bitcoin Future Kontrakten der CME Group genutzt. So hat Arcane Research festgestellt, dass der Bitcoinpreis im Durchschnitt zwei Prozent vor Ablauf den Fälligkeitsterminen der Future Kontrakte der CME Group fällt. Hierbei wurden Daten von Januar 2018 bis August 2019 in die Analyse einbezogen. Das Ergebnis: In 75 Prozent der Fälle sank der Bitcoinpreis kurz vor dem Fälligkeitstermin. Der nächste Fälligkeitstermin der CME Bitcoin Futures ist der 27. September. Hier wird die Hälfte der offenen Beteiligung an Bitcoin-Optionen auslaufen. Und schon jetzt kam es zu einem ungewohnt großen Preissturz.
Dabei sind Future Kontrakte für die Marktmanipulation geeignet, da Anlegern die Möglichkeit gegeben wird, auf den Bitcoinpreis zu wetten, sich das Ergebnis jedoch Cash auszahlen zu lassen. Bei dieser Art Vertag wechseln echte Bitcoins also nicht den Besitzer. Dabei wird der Abrechnungspreis an dem zugrundeliegenden Markt festgesetzt. So könnte ein Anleger zwei Positionen an der Krypto-Börse begehen. Zum einen wird ein "physischer" Bitcoin gekauft und gehalten. Gleichzeitig wird mithilfe der Bitcoin Futures eine "Short"-Position auf den Bitcoinkurs begeben. Auf diese Weise schlägt der Anleger zwei Fliegen mit einer Klappe. Steigt der Bitcoin-Kurs, kann er dank seiner "physischen" Bitcoin am Gewinn partizipieren. Rückt der Fälligkeitstermin in nahe Zukunft, verkauft der Anleger seine Bitcoins, wodurch der Bitcoinpreis fällt. Durch den fallenden Kurs gewinnt der Anleger bei seiner Short-Position seines Bitcoin-Kontrakts. Dies ist ein Beispiel dafür, wie der Markt beeinflusst werden könnte.
Auch wenn die von Arcane Research veröffentlichten Ergebnisse die Spekulationen zu möglicher Marktmanipulation zu untermauern scheinen, ist von offiziellen Anschuldigungen keine Rede. Schließlich könne der Preissturz auch von vielen weiteren Faktoren abhängen. Vielmehr seien weitere Analysen nötig.
Welche Rolle spielt Bakkt-Start?
Neben den Ergebnissen von Arcane Research wird unter Krypto-Fans auch darüber nachgedacht, ob der jüngste Launch der Bakkt Futures-Handel nicht auch bei dem jüngsten Kursverfall eine Rolle gespielt haben könnte. Die erste Plattform für Bitcoin-Terminkontrakte, die in Bitcoin ausgezahlt werden, ging nämlich erst am 23. September an den Start. Einen Tag bevor der Preis der ältesten Cyberdevise in kürzester Zeit um 13 Prozent abstürzte. Wie Patrick Heusser von Crypto Broker gegenüber der AWP verlautete, sei ein Zusammenhang allerdings unwahrscheinlich, da das Handelsvolumen an der Bakkt so kurz nach dem Launch noch zu gering sei, um einen derartigen Kurssturz auszulösen.
Redaktion finanzen.at
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