Erhaltung von Bargeld 14.09.2021 16:26:00

Oesterreichische Nationalbank bekennt sich weiterhin klar zum Bargeld

Oesterreichische Nationalbank bekennt sich weiterhin klar zum Bargeld

"Ich stehe wie die OeNB zur Wahlfreiheit zwischen Bargeld und digital", so Haber am Dienstag. "Wir sind der Meinung, dass Bargeld genauso ein Eckpfeiler ist wie der digitale Zahlungsverkehr."

In den Sommermonaten kochte das Bargeld-Thema erneut hoch, nachdem die EU-Kommission Mitte Juli ein härteres Vorgehen gegen Geldwäsche und im Rahmen dessen ein Bargeldlimit von 10.000 Euro vorgeschlagen hatte. Aus Frankreich wurden in Folge sogar Stimmen laut, dass die Grenze noch niedriger angesetzt werden müsse. Das österreichische Finanzministerium sprach sich konstant gegen eine solche Regelung aus.

Es gebe in Europa ein Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Wahlfreiheit bei der Zahlung und der Geldwäsche-Prävention, sagte Haber. Während Österreich einen größeren Wert auf die Möglichkeit, auch wahlweise Zahlungen mit Bargeld tätigen zu können, lege, gebe es andere Länder wie Frankreich, die einen stärkeren Fokus auf Probleme mit Geldwäsche legten. "Ich glaube aber, es ist kein Gegeneinander, man kann Terrorismus und Geldwäsche-Bekämpfung auch vereinen mit einem funktionsfähigen und möglichst uneingeschränkten Bargeldumlauf", so Haber am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Ungeachtet dessen schaue man sich aber auch in der OeNB die Möglichkeiten, die ein digitaler Euro bringen könnte, ganz genau an. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Sommer eine zweijährige Untersuchungsphase gestartet, in der die Kerneigenschaften eines Digital-Euro festgelegt werden sollen. Bis der digitale Euro aber wirklich kommt, könnte es aber noch mehrere Jahre dauern.

Für Haber geht es in der Debatte aber vor allem um den praktischen Nutzen einer digitalen Währung für die Menschen. Auf systemischer Ebene gehe es überdies um die Frage, wie künftig die Arbeitsteilung zwischen Noten- und Geschäftsbanken bei der Bereitstellung von Bargeld aussehen solle.

Die Digitalisierung einer Währung sei aber kein neues Konzept, so Haber. Notenbanken stellten den Geschäftsbanken schon seit Jahrzehnten digitales Geld zur Verfügung, welches diese wiederum ihren Kunden in digitaler Form zur Verfügung stellten. Kryptowährungen dürften jedenfalls nicht mit digitalen Währungen verwechselt werden, da sie nicht dieselben Funktionen wie Geld erfüllen. Geld dient der Wertaufbewahrung, als Zahlungsmittel, als Recheneinheit und hat eine Transaktionsfunktion. "Kryptoassets wie Bitcoins erfüllen das natürlich nicht", so der Vizegouverneur.

bel/kre

(APA)

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Bildquelle: OeNB

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