Nachholpotenzial 13.01.2023 20:47:00

NFT-Markt wird sich laut NFT-Experte Mike Hager wieder erholen

NFT-Markt wird sich laut NFT-Experte Mike Hager wieder erholen

• NFT-Markt mit schwachem Jahr 2022
• "NFT-Papst" Mike Hager plädiert für einfachere Strukturen
• Vergleich mit Internet-Boom und Bitcoin


NFT-Experte veröffentlicht erstes NFT-Printmagazin

Mike Hager ist nicht nur als Radiomoderator tätig, sondern ist auch Autor mehrerer Ratgeberbücher. Erst im Februar 2022 veröffentlichte der Geldexperte ein Buch zum Thema Non-Fungible Token (NFTs), außerdem veröffentlichte er im Herbst das eigenen Angaben zufolge erste NFT-Printmagazin der Welt. Laut dem Online-Medium "Clap" druckte Hager die erste Ausgabe in einer Auflage von 20.000 Exemplaren, die mit jeweils 9,80 Euro zu Buche schlugen. Die gedruckte Ausgabe kam außerdem mit einem eigenen NFT daher, der Besitzer im Laufe des Jahres zur Lieferung von vier Print-Ausgaben des Magazins berechtigt. Dazu müssen Käufer auf einer Webseite, die bald online gehen soll, ihr Wallet verknüpfen.

Der Mint der Magazin-NFTs ist mittlerweile beendet, diese können aber nun auf dem Marktplatz OpenSea gehandelt werden. In digitaler Form ist das NFT-Magazin weiterhin erhältlich - sogar kostenlos.

NFTs als "lebensverändernde Chance" für Künstler

Im Interview mit der "Deutschen Unternehmer Plattform" (DUP) erzählte Hager kürzlich von seinen weiteren Projekten im NFT-Sektor, etwa einer NFT-Kollektion, die er mit dem Fotografen Rainer Hosch und dem Unternehmer Alexander Sachs gestartet habe. Besitzer von einem der insgesamt 52 Sammelobjekte in Form von Porträtfotos von Prominenten wie Jennifer Lopez und Meryl Streep dürfen sich außerdem über ein Fotoshooting mit Hosch in Los Angeles freuen, so Hager. Der Erstverkauf der NFT-Sammlung habe mehr als eine halbe Million US-Dollar eingebracht. "In Zeiten, in denen Künstler oft brotlos leben und nur punktuell Bilder verkaufen können, stellen NFTs eine lebensverändernde Chance dar", erklärte der selbsternannte "NFT-Papst".

Regelungen für Kryptowährungen gelten auch für NFTs

Dennoch sei der Sektor nach wie vor teilweise von einer "Wildwest-Mentalität" beherrscht, wie Hager gegenüber der Plattform zugab. "Es gibt genauso sinnvolle Projekte wie auch verschwenderische, die keinen Nutzen haben", gestand der Experte ein. "Wir dürfen aber nicht so tun, als gäbe es gar keine Regeln." So gebe es gerade in Deutschland einige Regelungen in Bezug auf Kryptowährungen, die auch für NFTs gelten, wie etwa die Haltefrist von einem Jahr vor einem steuerfreien Verkauf. "Alle Transaktionen sind transparent auf der Blockchain einsehbar, was für Bargeld oder viele Kontobewegungen nicht gilt", gab er zu bedenken.

NFT-Markt noch in "Frühphase"

Dennoch sehe er auf dem NFT-Markt noch deutliches Verbesserungspotenzial, vor allem in Bezug auf den Aufwand, den der Handel mit den digitalen Sammelobjekten mit sich bringe. "Die derzeitige strukturelle Komplexität von NFTs und Blockchain ist vergleichbar mit den Anfängen des Internets in den 1990er-Jahren, als man mit Kabeln, Providern und komplexen Anmeldungen zu kämpfen hatte", kritisierte Hager. "Bei NFTs tauchen Fragen nach einer Wallet auf, wie man Kryptowährungen kauft, diese auf die Wallet transferiert und so weiter." Dies sei aber damit zu begründen, dass sich der NFT-Markt nach wie vor in einer "Frühphase" befinde, da nur zwischen 250.000 und einer Million Menschen über NFTs verfügen. "Damit sind wir auf dem Stand von Bitcoin 2011."

Rosige Zukunft voraus

Dennoch sei bereits jetzt erkennbar, dass dem NFT-Sektor Großes bevorstehe, schließlich sprangen Großkonzerne wie adidas bereits auf den Zug auf. Nicht nur punkten Blockchain-Anwendungen mit Transparenz und dem Schutz vor Fälschungen, auch seien NFTs ein wichtiges Werkzeug zur Kundenbindung, so Hager. Hier seien etwa Punktesysteme denkbar, wie sie bereits von Bonussystemen wie Payback genutzt werden. Das größte Potenzial bieten die Digitalsammlungen jedoch im Rahmen von Events und Veranstaltungen, so der NFT-Kenner. "Künstler könnten Fußballtickets des FC Bayern München zum Beispiel zu NFTs gestalten, die übrigens dann absolut fälschungssicher wären", erklärte Hager weiter. Selbst wenn diese unerlaubt weiterverkauft würden, könne man über die Marktplatzgebühr einen Prozentanteil mitverdienen. Darüber hinaus könne man Käufer mit exklusiven Boni locken, darunter Meet and Greets mit Spielern, Sängern oder Schauspielern.

NFT-Crash mit Dotcom-Blase vergleichbar

Auch wenn der NFT-Markt im Jahr 2022 deutlich an Wert verloren hat, dürfte es sich dabei Hager zufolge um eine kurzfristige Durststrecke handeln. "Die aktuellen Zyklen von Krypto-Crashs und plötzlichen Hype-Perioden sind für die aktuelle Experimentierphase ganz normal", ist sich der Autor sicher. "Schauen Sie sich das Internet an: 1990 der rasante Aufstieg, 2000 dann der Absturz während der Dotcom-Blase und schließlich die erfolgreiche Auferstehung." Ähnlich wie 1994 der Online-Versandhändler Amazon sei der NFT-Markt nun seiner Zeit voraus. Wer sich aber bereits jetzt das nötige Hintergrundwissen aneigne, könne profitieren, wenn NFTs in einigen Jahren die Marktreife erlangen. Hager zufolge dürften in zehn bis 15 Jahren ganze Berufsfelder um die Blockchain-Technologie im Allgemeinen und auch speziell NFTs entstehen.

Redaktion finanzen.at

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