Privatsphäre im Fokus 28.08.2022 17:04:00

NFT-Handel anonymer gestalten: Ethereum-Gründer Vitalik Buterin plant Implementierung von Stealth-Adressen

NFT-Handel anonymer gestalten: Ethereum-Gründer Vitalik Buterin plant Implementierung von Stealth-Adressen

• Buterin will Datenschutzfunktionen in NFTs integrieren
• Implementierung von Stealth-Adressen für NFTs
• Smart Contract Wallets als mögliche Lösung


Ethereum-Gründer Buterin will Stealth-Adressen implementieren

In einem Tweet von Anfang August schlug Ethereum-Gründer Vitalik Buterin einen "Low-Tech-Ansatz" vor, um Datenschutzfunktionen in nicht fungible Token (NFTs) oder NFT-Transaktionen zu integrieren. Buterin äußerte die Idee, Stealth-Adressen für den aktuellen Token-Standard von Ethereum für NFTs, ERC-721, einzuführen und verlinkte in seinem Beitrag auf die Seite ethresear.ch.

Bei ethresear.ch hatte Anton Wahrstätter, Forscher und Dozent am Institut für Distributed Ledgers and Token Economy, zuvor von der Idee mit den Stealth-Adressen berichtet. Für seine Idee hat er sich von einem Blogbeitrag von Ethereum-Gründer Buterin von Januar inspirieren lassen. Wahrstätter erklärt, dass Benutzer mit der Implementierung der Stealth-Adressen NFTs mit relativer Anonymität übertragen, prägen und brennen könnten.

Mehr Anonymität durch Stealth-Adressen

"Idee: Stealth-Adressen für ERC721s. Ein Low-Tech-Ansatz, um dem NFT-Ökosystem eine erhebliche Menge an Privatsphäre hinzuzufügen. So könntest du z.B. einen NFT an vitalik.eth senden, ohne dass jemand außer mir (dem neuen Besitzer) sehen kann, wer der neue Besitzer ist", so Buterin auf Twitter.

Eine Stealth-Adresse ist eine einmalige Adresse für das Wallet, das verwendet wird, um mehr Anonymität bei Transaktionen zu schaffen. Während gewöhnliche Adressen von Wallets öffentlich einsehbar sind und Transaktionen zu dieser Adresse zurückverfolgt werden können, fungiert eine Stealth-Adresse als eine Art Stellvertreter für die eigene Wallet-Adresse.

Buterin schlägt Smart Contract Wallets als mögliche Lösung vor

In Reaktion auf Wahrstätters Vorschlag bei ethresear.ch, der Merkle-Bäume und Zero-Knowledge Succinct Non-Interactive Arguments of Knowledge, kurz zk-SNARKs, beinhaltete, erklärte Buterin, dass diese eine kompliziertere Methode für Stealth-Adressen für ERC-721-Token seien und schlug eine eigene Lösung vor: Laut Buterin könnten Smart Contract Wallets eine Methode enthalten, die es dem Absender ermöglichen würde, seine Adresse gegenüber Dritten im Wesentlichen zu maskieren.

Eine Herausforderung bleibe laut Buterin jedoch, herauszufinden, wie Gebühren zu zahlen seien. "Das Beste, was mir einfällt, ist, wenn Sie jemandem einen ERC721 schicken, schicken Sie auch genug ETH mit, um 5-50 Mal Gebühren zu zahlen, um ihn weiterzusenden. Wenn Sie einen ERC721 ohne genügend ETH erhalten, können Sie etwas ETH hineingeben, um die Übertragungskette am Laufen zu halten", so Buterin. Dennoch gebe es laut dem Ethereum-Gründer vielleicht auch "eine bessere generische Lösung, die irgendwie spezialisierte Sucher oder Blockbauer einbezieht."

Nachdem Wahrstätter und Buterin die Idee auf ethresear.ch weitergesponnen haben und auch andere Nutzer mitdiskutierten und Fragen stellten, erklärte Buterin einige Tage später: "Jetzt, wo ich mehr darüber nachdenke, stelle ich fest, dass es eigentlich keinen Sinn macht, diesen Standardteil von ERC721 per se zu machen. Es gibt viele potenzielle Anwendungsfälle dafür. Es sollte also wahrscheinlich ein unabhängiger ERC sein, mit dem Benutzer neue Adressen generieren können, die anderen Benutzern gehören, und sowohl ERC721-Anwendungen als auch andere Anwendungen können diesen ERC verwenden." Und weiter: "Abgesehen davon ist mein bisher wichtigstes Feedback zum EIP, dass ich hoffe, dass so etwas wie die Idee der generateStealthAddress-Methode aus meinem früheren Beitrag hinzugefügt werden kann, damit wir Smart Contract Wallets unterstützen können."

Kritik an Buterins Idee

Einige Nutzer äußerten laut nft now jedoch auch Bedenken über Buterins Co-Signierung von Stealth-Adressen. So könnten Stealth-Adressen zum Beispiel Dieben und anderen Akteuren mit schlechten Absichten eine Möglichkeit bieten, den Abruf gestohlener NFTs nahezu unmöglich zu machen. Das Aufspüren gestohlener NFTs würde ohne öffentlich zugängliche Adresse, die Ermittler in der Blockchain einsehen könnten, noch schwieriger.

Ein weiteres Argument sei, dass Buterins Idee mit einem der Kerngedanken der Blockchain-Technologie, nämlich der Schaffung einer neuen, dezentralisierten Wirtschaft auf Grundlage öffentlich zugänglicher Aufzeichnungen, breche.

Redaktion finanzen.at

Weitere Links:

Kaufen Sie Kryptowährungen bequem, sicher und schnell – mit Bitpanda.
Werbung
Marktführer und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München mit einer Auswahl an 450+ Kryptos und mehr als 3.000 digitalen Assets. Investieren Sie jetzt – ganz ohne Ein- und Auszahlungsgebühren.

Bildquelle: archy13 / Shutterstock.com,Alexander Yakimo / Shutterstock.com

Devisenkurse

Name Kurs +/- %
Dollarkurs
1,0401
-0,0033
-0,31
Japanischer Yen
163,506
0,4665
0,29
Britische Pfund
0,8305
0,0003
0,04
Schweizer Franken
0,9336
0,0023
0,24
Hongkong-Dollar
8,0826
-0,0265
-0,33