CO2-Fußabdruck 07.08.2022 14:44:00

Nachhaltige NFTs: GainForest nutzt die Kryptowelt im Kampf gegen den Klimawandel

Nachhaltige NFTs: GainForest nutzt die Kryptowelt im Kampf gegen den Klimawandel

• NFTs in Bezug auf die Umwelt in Kritik
• Kaloscope: NFTs für Afrikas Grüne Mauer
• GainForest: Spender werden mit NFTrees belohnt

Wie klimaschädlich sind NFTs wirklich?

NFTs konnten bereits in vielen Bereichen Fuß fassen. So werden sie zum Beispiel von Künstlern zur Schaffung und Vertreibung ihrer Kunst genutzt oder um Menschen in Not zu helfen, wie es zuletzt im Zuge des Ukraine-Kriegs der Fall war. Dennoch stehen NFTs häufig in der Kritik, was ihren CO2-Fußabdruck angeht, wie nftnow erklärt. Und tatsächlich ist der Energieverbrauch von großen Blockchains nicht gerade gering. Die Bitcoin- und Ethereum-Blockchains verbrauchen jährlich zusammen über 317 TWh Energie. Damit liegen die Blockchains mit ihrem Verbrauch etwa zwischen Italien und dem Vereinten Königreich. Was zunächst nach enorm viel klingt, sollte jedoch auch im richtigen Kontext betrachtet werden. Wie nftnow weiter erklärt, verbrauchen zahlreiche Industrien mehr Energie als so manche Länder. Außerdem gibt es bereits energieeffiziente NFTs zu erwerben und einige Blockchain-Projekte können durchaus zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen.

Afrikas Grüne Mauer

Die Metaverse-Plattform Kaloscope erklärte im Juni via Pressemitteilung, dass sie William Kwende als strategischen Nachhaltigkeitsberater in ihren Vorstand aufnehmen und das Projekt "The Great NFTrees" starten werden. Dieses Projekt soll es Nutzern ermöglichen, Baum-NFTs käuflich zu erwerben, die mit georeferenzierten Standorten von Bäumen verbunden sind, die in Afrikas Großer Grüner Mauer gepflanzt wurden. Afrikas Grüne Mauer ist das weltweit größte Projekt zur Kohlenstoffbindung, bei dem auf einer Strecke von 8.000 Kilometern in Afrika eine Billion Bäume gepflanzt werden sollen. Jedes der NFTrees soll mit einer der drei Baumarten der Great Green Wall, Baobab, Akazie und Shea verbunden sein, wie NFTnow erklärt. Nach Kaufabschluss können die Besitzer ihr erworbenes NFT schließlich in einem eigenen, einzigartigen Kaloscope-Metaverse ausstellen. Kaloscope-CEO Kirck Allen erklärt gegenüber NFTnow, dass das Metaverse selbst auch ein NFT sein wird, durch das Sammler genau nachvollziehen können, wo sich ihr nachhaltiger Kauf in der Großen Grünen Mauer befindet.

"Es wurde viel darüber geredet, dass NFTs nicht nachhaltig sind. Wenn man in der Lage ist, dies auf eine romantische Art und Weise miteinander zu verbinden, indem man digitale Vermögenswerte oder Sammlerstücke hat, die auf einem Baum in Afrika basieren, und in der Lage ist zu sagen, dass man sie gesammelt hat und eine Standortnummer hat, weiß man, wo sie sind. Man hat eine emotionale Bindung daran, es ist mit etwas Realem verbunden. Ich habe das William und einigen meiner Freunde aus Südafrika gezeigt, und einige von ihnen haben geweint. Weil es sie an ihre Heimat erinnerte, an einen Baum, unter dem sie aufgewachsen sind," so Allen. Das Projekt soll bereits im vierten Quartal dieses Jahres an den Start gehen.

NFTrees in Südamerika

Auch der gemeinnützige Schweizer Verband GainForest nutzt die Kryptowelt im Kampf gegen den Klimawandel. Zusammen mit Paraguays Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (MADES) sollen mithilfe von NFTrees ganze 1.000 Hektar im Gran Chaco, dem zweitgrößten Wald Südamerikas, gerettet werden. Den Schätzungen von Experten zufolge könnte bis 2028 mindestens die Hälfte der gesamten Gran Chaco-Fläche, die sich über Teile Argentiniens, Brasiliens, Boliviens und Paraguays erstreckt, verschwunden sein. Um den Wald zu schützen, plant GainForest das 1.000 Hektar große Areal für die nächsten 30 Jahre zu pachten. Im Gegenzug dazu wird die Regierung ihren Schutz für den angrenzenden Nationalpark Defensores del Chaco ebenfalls für die nächsten 30 Jahre verlängern. Mit den NFTrees sollen schließlich Spender für das Projekt belohnt werden. Diese NFTs erfassen Live-Daten wie Drohnendaten, Satellitenbilder, Naturschutzfotografie und Wildkameras aus dem Gebiet und verfolgt die Auswirkungen im Laufe der Zeit.

E. Schmal / Redaktion finanzen.at

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