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Schneeballsystem |
04.12.2019 22:14:00
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Milliarden-Betrug: "Krypto-Queen" zockt hunderttausende Investoren ab und taucht unter
• Ignatova mittlerweile abgetaucht und vom FBI gesucht
• Bruder Ignatovas soll ins Zeugenschutzprogramm
Der Hype um Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. ist bereits seit längerem wieder abgeflacht. Während zahlreiche Anleger aufgrund der enormen Volatilität einiger Cyberdevisen wohl herbe Verluste gemacht haben dürften, wurde die Bulgarin Ruja Ignatova, auch als "Krypto-Queen" bekannt, durch dieses Geschäft reich. Wie der Stern berichtet, soll sie mit ihrer eigens gegründeten Kryptowährung OneCoin Milliarden verdient haben. Ignatova versprach eine revolutionäre Währung, die dem Bitcoin deutlich überlegen sei, weiter versprach sie "globale finanzielle Transaktionen für alle".
Seit 2017 keine Spur von der "Krypto-Queen"
2017 verschwand Ignatova dann plötzlich spurlos von der Bildfläche. Wachsende Besorgnis von Analysten und Investoren führte dazu, dass der Kryptoskandal rund um OneCoin langsam ans Licht kam. Dem FBI zufolge soll es sich hierbei nämlich gar nicht um eine Kryptowährung handeln, vielmehr sei es eine klassische Pyramiden-Masche, auch bekannt als Schneeballsystem, erklärt der Stern. Auf diese Weise soll die "Krypto-Queen" hunderttausende Anleger betrogen und somit rund vier Milliarden US-Dollar erbeutet haben, heißt es bei BBC. Wo das Geld oder Ignatova abgeblieben sind, weiß aber offenbar niemand.
Bruder vor Zeugenschutzprogramm?
Ignatovas Bruder Konstantin Ignatov, der nach dem Verschwinden seiner Schwester die Geschäfte übernommen, im Frühjahr dann aber in LA verhaftet worden war, sagte vor einem New Yorker Gericht aus, er wisse nicht, wo sich seine Schwester aufhalte. Wie der Stern weiter berichtet, soll er allerdings Geldwäsche und die Betrugstaten gestanden haben. Im Gegenzug soll er die Zusage bekommen haben, dass keine weiteren Anklagepunkte in dieser Sache gegen ihn erhoben werden würden, berichtet das Handelsblatt. Dennoch könnte auf ihn eine Gefängnisstrafe von bis zu 90 Jahren wegen Betrugs sowie Steuerhinterziehung zukommen.
Da er mit den Behörden kooperiere und ihm Gefahr drohe, soll er nun möglicherweise ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden. Denn BBC zufolge soll seine Schwester, die "Krypto-Queen", Verbindungen zur bulgarischen Mafia haben.
Weiterer Mittäter angeklagt
Neben der verschwundenen Ignatova und dem geständigen Bruder soll der US-Anwalt Mark Scott beim Waschen eines Teils des erbeuteten Geldes geholfen haben, gegen ihn wurde im Juli dieses Jahres ein Prozess eröffnet. Scott wird beschuldigt, etwa 400 Millionen US-Dollar aus den USA geschleust zu haben. Dazu soll er mehrere Scheinfirmen und Offshore-Konten verwendet haben. Für seine Leistung soll er mit 50 Millionen US-Dollar vergütet worden sein. Wie BTC-Echo kürzlich berichtete, sollen die Geschworenen den Anwalt für schuldig befunden haben. Die Verkündung des Strafmaßes ist für den 21. Februar 2020 angesetzt, bis dahin soll Scott unter Hausarrest stehen, heißt es weiter.
OneCoin weiterhin aktiv
Das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen hinter OneCoin führt seine Geschäfte derweil weiter. Wie das Handelsblatt berichtet, soll es alle Vorwürfe von sich weisen und diese als "Lügenkampagne" abtun. Das Unternehmen wirbt weiterhin mit Sprüchen wie: "Nehmen Sie an der Finanzrevolution teil". In Deutschland darf es allerdings seit zwei Jahren nicht mehr agieren, so entschied die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Wo Ignatova steckt und ob das mit ihr verschwundene Geld jemals wieder auftauchen wird, bleibt weiterhin ein Rätsel.
Redaktion finanzen.at
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