Rally wahrscheinlich 21.06.2021 23:20:00

Laut Hedgefonds gibt es beim Bitcoin mehr Potenzial als bei Gold

Laut Hedgefonds gibt es beim Bitcoin mehr Potenzial als bei Gold

• SkyBridge Capital: Gold ist gut, aber Bitcoin ist besser
• Co-CIO sieht Bodenbildung bei Gold, aber Bitcoin noch im Bullenmarkt
• Bessere Aussichten dank Korrektur


Sowohl Bitcoin als auch Gold geraten momentan angesichts der anhaltend lockeren Geldpolitik und der steigenden US-Inflation als mögliche Anlagealternative zum Schutz vor einer Entwertung des US-Dollars verstärkt in den Fokus der Anleger - und das offenbar zu Recht. Denn Troy Gayeski, Co-CIO und Senior Portfolio Manager beim Hedgefonds SkyBridge Capital, hält eine Rally bei beiden Werten für wahrscheinlich, wie er in einem Interview mit "Bloomberg" verriet. Selbst wenn die Fed die Assetkäufe einschränke, also der steigenden Inflation entgegensteuern würde, dürften Bitcoinkurs und Goldpreis seiner Meinung nach zulegen. Bei einem der Assets sieht er aber dennoch bessere Chancen.

Experte empfiehlt Bitcoin - trotz prognostiziertem Rekordhoch für Gold

Laut Gayeski dürfte die Fed womöglich noch in diesem Jahr das bevorstehende Ende der ultralockeren Geldpolitik ankündigen, jedoch erst 2022 tatsächlich mit dem Tapering beginnen. Das sollte dazu führen, dass Bitcoin und Gold angesichts einer befürchteten Dollar-Entwertung und steigender Staatsschulden vorerst weiterhin attraktiv bleiben. Bei Gold erwartet der Co-CIO von SkyBridge daher für das kommende Jahr neue Allzeithochs. Als Anlage hält er aber dennoch die Digitalwährung für die bessere Alternative. "Wir werden bei Bitcoin und Krypto bleiben, einfach weil wir denken, dass es dort mehr Aufwärtspotenzial gibt", so Gayeski gegenüber "Bloomberg". Steigende Inflationsraten hätten einen größeren Effekt auf den Bitcoin als auf das gelbe Edelmetall, so dass man dort "etwas mehr Saft abgreifen könne" - und zwar trotz der höheren Volatilität des Cybercoins.

SkyBridge sieht Bitcoin noch immer im Bullenmarkt

Ein weiterer Grund, warum der Senior Portfolio Manager eher auf Bitcoin als auf Gold setzt, dürfte in der Kursentwicklung der beiden Assets zu finden sein. Denn seit Jahresbeginn haben sich beide Anlagen nahezu gegensätzlich entwickelt. So legte der Bitcoin zu Jahresbeginn zunächst deutlich zu und markierte im April ein neues Allzeithoch jenseits von 64.000 US-Dollar. Danach folgte jedoch eine heftige Korrektur, von der sich die Cyberdevise bislang nicht erholt hat. Während die Digitalwährung in den ersten Monaten des Jahres noch haussierte, gab der Goldpreis hingegen nach und wäre laut "Bloomberg" fast in einen Bärenmarkt abgerutscht. Dann fing sich der Kurs des Edelmetalls jedoch und konnte seine Verluste mittlerweile wieder aufholen. "Von jetzt an gesehen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Gold den Aufwärtstrend fortsetzt und dabei im nächsten Jahr neue Höhen erreicht", sagte Troy Gayeski gegenüber der US-Nachrichtenseite.

Der Bitcoin konnte nach seinem Einbruch noch keinen vergleichbaren Aufwärtstrend einleiten - und womöglich genau deshalb momentan das größere Potenzial bieten. Denn laut Gayeski befinde sich der Bitcoin trotz der heftigen Korrektur noch immer in einem Bullenmarkt. Die Phase der institutionellen Adoption des Bitcoins habe gerade erst begonnen und auch das letzte Halving-Event - von dem man sich offenbar einen längerfristigen, positiven Einfluss erhofft - läge noch nicht so lange zurück, sagte der Experte von SkyBridge im "Bloomberg"-Interview. Außerdem sei die Trendlinie noch intakt und die Kryptowährung habe eine Stabilitätszone bei 33.000 US-Dollar bis 36.000 US-Dollar gebildet. Es sei für den Bitcoin zwar kurzfristig schwierig, nachhaltig über 40.000 US-Dollar bis 45.000 US-Dollar zu steigen, aber auch in vergangenen Bullenmärkten hätte es unterwegs immer wieder tiefgreifende Korrekturen gegeben, so Gayeski.

"Alle Alternativen zu Fiat-Währungen - die alle recht kürzlich durch bedeutende Korrekturen gegangen sind - sind jetzt in einer viel besseren Position, um mit dem eventuellen Tapering und der schrittweisen Verlangsamung des Geldmengenwachstums klarzukommen, als sie es zu der Zeit waren, als sie einen Höchststand nach dem anderen erreicht haben", sagte Gayeski außerdem zu den Aussichten der Alternativ-Assets für die bald bevorstehende Zeit, in der die lockere Geldpolitik der Notenbanken langsam zurückgefahren wird.

SkyBridge mit hohem Kursziel für Bitcoin

Als möglicher Schub für den Bitcoinpreis wird am Markt auch immer wieder die Zulassung eines Bitcoin-ETFs durch die SEC genannt. Der US-Börsenaufsicht liegen mehrere entsprechende Anträge vor, bislang wurde jedoch noch keiner genehmigt. Das dürfte sich laut Gayeski jedoch bald ändern. Laut "Bloomberg" plane auch SkyBridge Capital in Zusammenarbeit mit First Trust Advisors einen Bitcoin-ETF und Gayeski erwarte eine Zulassung für das vierte Quartal 2021 oder das erste Quartal 2022. Mit dem SkyBridge Bitcoin Fund hat der Hedgefonds seit vergangenem Dezember bereits ein Anlagevehikel im Angebot, das laut "Fundview" "semi-institutionellen und institutionellen Investoren einen Zugang zu Bitcoin-Investments ermöglichen soll". Bis zum 1. Juni konnte dieser Fonds laut "Bloomberg" ein Performanceplus von mehr als 50 Prozent erzielen.

Doch glaubt man dem SkyBridge-Gründer Anthony Scaramucci, dann ist noch deutlich mehr drin. Denn er prognostizierte laut "Bitcoin.com", dass die Digitalwährung vor Jahresende bei 100.000 US-Dollar stehen werde. Als Begründung nannte er schlicht die hohe Nachfrage bei einem begrenzten Angebot. Bei diesem Mega-Kursziel ist es kein Wunder, dass sich auch Troy Gayeski lieber für den Bitcoin als für Gold entscheidet.

Reaktion finanzen.at

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