Zukunftsvisionen 20.07.2021 22:27:00

Kryptowährungen in 50 Jahren - Experten wagen einen Blick in die Zukunft

Kryptowährungen in 50 Jahren - Experten wagen einen Blick in die Zukunft

• Kryptowährungen noch immer Neuland
• Seit Bitcoin-Erfindung tausende Altcoins entwickelt
• Experten einig, dass Digitaldevisen eine Zukunft haben

Bitcoin, Ethereum, Litecoin & Co.: Die Liste der existierenden Kryptowährungen ist mittlerweile ganz schön lang geworden. Und das, obwohl es die Cyberdevisen eigentlich noch gar nicht so lange gibt. 2009 sollte sich als Schicksalsjahr der noch jungen Digitalwährungen entpuppen, als Erfinder Satoshi Nakamoto mit dem Bitcoin die erste Kryptowährung der Welt erfand.

Tausende Kryptowährungen bisher geschaffen

Mittlerweile gibt es laut Geldinstitute.de über 5.000 unterschiedliche Kryptowährungen, die sich zur Unterscheidung von Krypto-Urvater Bitcoin auch Altcoins, also Alternative Coins, nennen. Viel wurde bereits über die Digitalwährungen geschrieben, legendär sind auch die massiven Kursschwankungen, denen sich die Digitalwährungen ausgesetzt sehen.

Doch auch wenn Zentralbanken, Regierungen und verschiedenste Institutionen dem neuartigen Internetgeld noch immer skeptisch gegenüber stehen, hat die ihm zugrunde liegende Blockchain-Technologie mittlerweile in den Alltag vieler Unternehmen Einzug gefunden.

Doch wo liegt die Zukunft von Kryptowährungen? Um dieser Frage nachzugehen, hat das US-Nachrichtenportal CNBC verschiedene Experten aus unterschiedlichsten Bereichen nach ihrer Meinung gefragt, wo sie die Digitaldevisen in 50 Jahren sehen.

Die Zukunft von Kryptowährungen

So geht Dragan Boscovic, Gründer des Blockchain Research Labs, davon aus, dass die Kryptowährungen in den nächsten zehn Jahren immer mehr zur Normalität werden dürften: "Zentralbanken sind dabei, Regulierungen für Kryptowährungen zu entwickeln. Sie erkennen, dass Digitaldevisen zur digitalen Wirtschaft dazugehören und dass sie dadurch in den nächsten zehn Jahren zum Mainstream werden dürften".

Tatsächlich hat die EZB erst jüngst bekannt gegeben, mit einer Untersuchung zur Schöpfung eines digitalen Euro an den Start gehen zu wollen. Es scheint, die Währungshüter könnten demnächst also selbst zu Schöpfern von Kryptowährungen werden.

Journalistik-Professor und Autor Frederick Kaufman betonte auf die Frage CNBCs hin, dass die Cyberdevisen immer mehr der Wertaufbewahrung dienen dürften: "Schon lange vor 2071 wird der Dollar mehr mit Kryptos gemeinsam haben, als mit Silber oder Gold. Es gibt keinen Grund an der Langlebigkeit von verschlüsselten Algorithmen zur Wertaufbewahrung und zum Austausch von Medien zu zweifeln". Seiner Meinung nach, sei jede Form von Geld letztlich eine Art Verschlüsselung. Für Kaufman ist es daher ein logischer Schluss, dass mit dem technologischen Fortschritt auch "der Drang in Token zu investieren noch beschleunigt wird".

Ivory Johnson von Delancey Wealth Management hebt dagegen insbesondere die Fähigkeit von Kryptowährungen, Transaktionen über Grenzen hinweg schnell und vor allem kostengünstig abzuschließen, als zukunftsweisend hervor: "Kryptowährungen werden das traditionelle Finanzwesen ganz neu aufrollen, weil ihre attraktivste Eigenschaft darin besteht, Zahlungen effizient über Grenzen hinweg mit wenig bis keinen Kosten, ohne Verzögerung und Wechselkursschwankungen zu ermöglichen".

Was konkret die Zukunft des Bitcoin betreffe, ist sich Johnson jedoch nicht ganz so sicher: "[…] 50 Jahre sind eine lange Zeit und der Bitcoin könnte entweder die Welt-Reservewährung oder das nächste AOL werden, das eine Menge Leute reich gemacht hat, bis es von einer besseren Technologie vom Thron gestoßen wurde".

Einzig Dan Egan, Vize-Präsident der Abteilung Behavioral Finance und Investing bei Betterment, ist sich hinsichtlich der Zukunft von Kryptowährungen nicht ganz so sicher. Zwar geht auch er davon aus, dass es unwahrscheinlich sei, dass Cyberdevisen wieder verschwinden würden, allerdings stellt er sich die Frage, "ob wir die nötige Energie generieren werden, um die Nachfrage des wachsenden Kryptomarkts bedienen zu können". Genauso ungewiss bliebe die Frage, ob "Staatsbehörden, die [Kryptowährungen] als Konkurrenz zur Fiatmacht verstehen, nicht noch mehr dazu führen, dass diese auf dem Schwarzmarkt florieren".

Wie genau die Zukunft von Kryptowährungen tatsächlich aussieht, kann letztlich natürlich nur geraten werden. In einer Sache sind sich alle Befragten einig: Cyberdevisen sind gekommen, um zu bleiben.

Redaktion finanzen.at

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