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Ausblick 2023 |
11.02.2023 23:41:00
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Krypto-Aufschwung: Hat der Bitcoin die Talsohle bereits durchschritten?
• Exchange Outflow verweist auf langfristige positive Performance des Bitcoin
• Auch der Druck auf die Miner lässt nach
Mit dem Kursverfall von Bitcoin, Ethereum, und Co. hat der Krypto-Sektor seit November 2021 rund 2 Billionen US-Dollar an Wert verloren. Auf die zahlreichen Insolvenzen wie etwa die FTX-Pleite, die weite Kreise zog und viele andere Unternehmen, wie etwa Genesis mit in die Insolvenz zog, folgte eine massive Entlassungswelle in der Kryptobranche.
Seit dem 10. November 2021 befindet sich der Kryptomarkt also im Bärenmarktmodus. Von seinem Allzeithoch bei 68.789,63 US-Dollar ist die Kryptowährung Nummer 1, der Bitcoin, am 22. November auf seinen vorläufig letzten Tiefstand von 15.782,30 US-Dollar 2022 gefallen. Ob es sich dabei tatsächlich um den Boden handelt, wird sich erst noch herausstellen müssen, allerdings legen On-Chain-Daten sowie der jüngste Aufschwung nahe, dass sich der Bitcoin-Kurs erholt.
"Obwohl die aktuelle Bitcoin-Performance darauf hindeutet, dass die Talsohle bereits erreicht sein könnte, sind wir noch nicht aus den tückischen Gewässern heraus, da seit der Bärenmarkt-Rallye von 2022 noch kein volles Jahr vergangen ist", zitiert CoinDesk die Analysten der Krypto-Börse Bitfinex. Die Analysten fügen hinzu, dass die derzeitige "Volatilität unter baerischen Marktbedingungen", vergleichbar mit den Kursschwankungen zu Beginn des Jahres 2020 seien.
Glassnode-Experte: Darauf deuten die On-Chain-Daten hin
Da alle Daten auf der Blockchain öffentlich einsehbar sind, lassen sie sich bis zum sogenannten Genesisblock (dem Nullpunkt) zurückverfolgen. So können Analysten messbare und nachvollziehbare Metriken nutzen, um die künftige Preisentwicklung vorzuzeichnen. Das auf die Blockchain-Analyse spezialisierte Unternehmen Glassnode misst beispielsweise regelmäßig den sogenannten Exchange Outflow, der die Gesamtmenge aller Coins, die in einem definierten Zeitraum von Kryptobörsen an private Wallets transferiert wurden. Da ein Bitcoin-Besitzer, wenn er Kaufabsichten hegt, seine Coins nicht in seine private Wallet transferieren würde, sondern bei der Kryptobörse belassen, lassen sich von der Höhe des Exchange Outflows Rückschlüsse auf das Verkaufsangebot ziehen. Blocktrainer bricht diesen Zusammenhang folgendermaßen herunter: "Je höher der Exchange Outflow, desto mehr HODLer gibt es und je mehr Menschen HODLn desto höher geht langfristig der Preis."
Die Glassnode Experten zeigen sich nun Ende Januar "zunehmend bullish für Bitcoin", denn die Analyse zeige, dass kurzfristige Coin-Inhaber zwar mit Gewinnen verkauften, aber HODLer weiterhin große Spot-Positionen hielten.
Angeheizt durch eine historische Spot-Nachfrage sowie zahlreiche Short-Squeezes zeigte der Bitcoin den Glassnode-Experten zufolge im Januar 2023 die stärkste Preisentwicklung seit dem Allzeithoch im Oktober 2021. "Diese Rallye hat einen großen Teil des Marktes wieder in die Gewinnzone gebracht und dazu geführt, dass die Futures-Märkte in einem gesunden Contango handeln. Wir stellen auch fest, dass sich die anfänglichen Abflüsse an den Börsen nach dem FTX auf ein neutrales Niveau beruhigt haben und nun durch neu motivierte Zuflüsse ausgeglichen werden", resümieren die Analysten.
Soviel lässt sich aus den bisherigen Bitcoin-Kurszyklen ablesen
BTC ECHO hat die letzten Marktzyklen des Bitcoin untersucht und die Kursverläufe verglichen. Dabei legt die Preisentwicklung nahe, dass die Talsohle im jetzigen Kurszyklus bereits durchschritten sein könnte. Mit einer 376 Tage andauernden Spanne (vom Allzeithoch im Oktober 2021 bis zum spekulativen Tiefpunkt im November 2022) würde sich die aktuelle Korrekturphase historisch im Mittelfeld einfügen. Auch der prozentuale Preisrückgang vom Allzeithoch zum Boden - angenommen werden hier im aktuellen Bärenmarkt 84 Prozent - füge sich bei einem durchschnittlichen Wert von 86 Prozent Kursrückgang in den vergangenen Bärenmärkten gut ins Bild. Es wirke, "als ob wir uns sehr nah am Boden des aktuellen Zyklus befinden", fasst der Autor zusammen und fügt hinzu, "vorausgesetzt man ist davon überzeugt, dass Bitcoin und Co. überleben und ein neues Allzeithoch jenseits der 69.000 US-Dollar erreichen".
Allerdings geben Bitfinex-Analysten laut CoinDesk zu bedenken, dass die künftige Entwicklung des Bitcoin aufgrund der derzeitigen makroökonomischen Situation nur schwer abzuschätzen sei: "Da die Anlageklasse derzeit stark mit dem US-Aktienmarkt korreliert, können rückläufige makroökonomische Entwicklungen den Vermögenswert (Bitcoin) daran hindern, die vergangene Performance zu wiederholen", so die Experten.
Entspannung auch bei den Bitcoin-Minern
Die Kombination aus makroökonomischen Umständen (steigende Energiepreise und geopolitische Spannungen) und den fallenden Krypto-Kursen setzte die Bitcoin-Mining Unternehmen zuletzt massiv unter Druck. Aber auch bei den Bitcoin-Minern zeigt sich eine Entspannung: Fiel der Bitcoin-Mining-Umsatz am 28. Dezember 2022 noch auf 13,6 Millionen US-Dollar, so konnten die Krypto-Schürfer im Januar 2023 laut Cointelegraph eine Umsatzsteigerung von rund 50 Prozent erreichen.
Redaktion finanzen.at
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