US-Präsidentschaftswahlen 12.07.2024 23:45:00

Krypto-Analyst: Bitcoin-Bullenzyklus hält noch an

Krypto-Analyst: Bitcoin-Bullenzyklus hält noch an

• Bitcoin sackte jüngst deutlich ab
• Krypto-Analyst sieht Ende des Bullenzyklus im Januar 2025
• Entwicklung des Bitcoin mit Bezug auf das Halving und die Präsidentschaftswahlen

In den vergangenen Tagen gab es einige Turbulenzen am Kryptomarkt. So hat der Bitcoin innerhalb kurzer Zeit deutlich an Wert verloren und war zeitweise gar unter die Marke von 54.000 US-Dollar abgesackt. Zum Vergleich: Noch Anfang Juni hatte der Bitcoin bei rund 72.000 US-Dollar notiert.

Zurückzuführen ist der drastische Kursrutsch voraussichtlich auf neue Entwicklungen bei der Abwicklung der gescheiterten Kryptobörse Mt. Gox. So gab der Insolvenzverwalter des Kryptounternehmens bekannt, dass geschädigte Gläubiger nach Jahren des Wartens eine große Menge an BTC zurückerhalten haben. Wie Experten laut der Deutschen Presse-Agentur meinen, komme es daher nun zu einer Angebotsschwemme, die den Bitcoin-Preis nach unten drücke. So wurden nun 142.000 BTC zurück an ihre Eigentümer übergeben. Sollten sich die Besitzer dazu entscheiden, ihre digitalen Münzen auf einen Schlag zu veräußern, hätte dies ein Überangebot zur Folge.

Bullenzyklus noch nicht vorüber

Vor dem Hintergrund des jüngsten Kurssturzes fragen sich zudem zahlreiche Krypto-Anleger, ob damit das Ende des jüngsten Bitcoin-Bullenzyklus gekommen ist. Krypto-Analyst Kevin Svenson hat in einem seiner jüngsten YouTube-Beiträge jedoch zwei Faktoren vorgestellt, die darauf hindeuten, dass der Bitcoin erst zu einem späteren Zeitpunkt den Höhepunkt des Bullenzyklus erreichen dürfte - nämlich im Januar 2025.

Dafür hat sich der Krypto-Experte die Entwicklung des Bitcoin während seiner vergangenen Zyklen im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Halving angeschaut. Zur Erinnerung: Das Halving ist ein im Bitcoin-Protokoll verankerter Mechanismus, der immer dann ausgelöst wird, wenn der Bitcoin-Blockchain 210.000 Blöcke hinzugefügt wurden. Im Zuge des Halving wird dann die Belohnung halbiert, die Bitcoin-Schürfer für die Verifizierung der Transaktionen und das Anhängen neuer Blöcke in der Kette erhalten. Das letzte Halving fand in der Nacht vom 20. auf den 21. April 2024 statt. Seither erhalten Bitcoin-Miner für jeden neuen Block noch 3,125 BTC als Belohnung.

Bitcoin-Halving und US-Präsidentschaftswahlen

Daneben hat Svenson die Entwicklung des Bitcoin im Jahr eines Bitcoin-Halvings mit den US-Präsidentschaftswahlen in Zusammenhang gebracht. Denn da das Halving, genau wie die US-Präsidentschaftswahlen, rund alle vier Jahre stattfindet, fielen die beiden wichtigen Termine schon in der Vergangenheit auf das gleiche Jahr.

So hat sich der Krypto-Experte zunächst die Entwicklung des marktbreiten US-Index S&P 500 seit seiner Entstehung und bei den Wahlzyklen der US-Präsidenten angeschaut, um mehr Referenzen über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Konkret ging es dabei darum, wann die Wahlen waren, welche Administration die Regierung stellte und wann die Einführung des Präsidenten stattfand. So startet der zugehörige von Svenson erstellte Chart mit US-Präsident Roosevelt in den 1930er Jahren. Historisch gesehen erlebte der S&P 500 laut Sevensen im Zeitraum von den Wahlen bis zur Einführung des Präsidenten in der Vergangenheit stets einen Aufschwung. Nach der Amtseinführung des Präsidenten kam es dann jedoch zu einem Rückgang des Markts.

Lediglich bei der Wahl von Barack Obama zum US-Präsident im Jahr 2008 kam es zu einer negativen Entwicklung, die der Analyst mit der Finanzkrise erklärt. Am deutlichsten sei der positive Wahlzyklus mit anschließender negativer Entwicklung nach Einführung der Präsidenten in den 1950er bis 1980er Jahren gewesen. In der jüngeren Vergangenheit zeichne sich der gleiche Trend ab, jedoch weniger deutlich.

Seit 2012: Halving und US-Wahlen im selben Jahr

Im Jahr 2012 fielen die US-Präsidentschaftswahlen erstmals mit einem Bitcoin-Halving zusammen. Dabei wurde Obama zum zweiten Mal zum Präsidenten der USA gewählt. Das nächste Halving-Event fand im Jahr 2016 statt, kurz bevor Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde. Bei der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten fand das Halving bereits etwas früher statt und der Höhepunkt des anschließenden Bullenzyklus endete mit Bidens Amtseinführung.

Mit Blick auf diese Entwicklung sei es laut Svenson denkbar, dass der aktuelle Bullenzyklus mit der Amtseinführung des nächsten US-Präsidenten im Januar 2025 seinen Höhepunkt markieren könnte. Denn auch 2024 fand das Halving bereits einige Zeit vor den Präsidentschaftswahlen statt, die erst im November durchgeführt werden.

Bullenzyklus bis Januar 2025

Gleichzeitig hat der Krypto-Experte untersucht, in welcher Woche nach dem Bitcoin-Halving in der Vergangenheit der Höhepunkt des anschließenden Bullenzyklus erreicht wurde. Hierbei kommt Svenson zu dem Schluss, dass es eine Gewinnzone von 40 bis 80 Wochen nach dem Halving gibt, die gemessen am jüngsten Halving ebenfalls auf den Januar 2025 fallen würde.

"Nach der aktuellen Halbierung [die Mitte April stattfand] fällt die 40. Woche auf den Januar 2025. Und das wird auch der Monat der Amtseinführung des [US-Präsidenten] sein. Ich meine also, dass es in zweierlei Hinsicht einen historischen Kontext gibt. Wir könnten also ein Januar-Top für Bitcoin vor uns haben", so Svenson in dem Video.

Trotz seiner Analyse gibt der Krypto-Enthusiast zu bedenken, dass es sich hierbei lediglich um eine aktuelle Schätzung handele. Da es noch lange dauere, bis die US-Wahlen und die Amtseinführung anstehen, sei es auch gut möglich, dass sich noch etwas ändere und er zu einer anderen Einschätzung komme. So könnte es auch schon vorher zu einem rasanten Anstieg des Bitcoin kommen. Es könnte auch sein, dass der Bullenzyklus länger als bis zum Januar 2025 andauere. Die Prognose des künftigen Bitcoin-Verlaufs bleibt letztlich ein Blick in die Glaskugel.

Redaktion finanzen.at

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