Cyberkriminalität 05.08.2020 22:33:00

Krypto-Analyse: Wie viele Bitcoins befinden sich in der Hand von illegalen Marktteilnehmern?

Krypto-Analyse: Wie viele Bitcoins befinden sich in der Hand von illegalen Marktteilnehmern?

• Großteil der illegal beschafften Bitcoins im Besitz von Darknet-Märkten
• Kryptobörsen erste Anlaufstelle für Geldwäsche
• Richtlinien sollen Betrugsfälle reduzieren

Welche Akteure unerlaubt angeeignete Bitcoins halten

Laut dem Krypto-Analyse-Portal Chainalysis befinden sich derzeit über 891.000 Bitcoins im Besitz von illegalen Marktteilnehmern. Demnach halten Märkte im Darknet einen Anteil von über 585.000 Einheiten der Kryptowährung. Betrüger haben mehr als 98.000 Bitcoins in ihrem Besitz, Diebe verfügen über einen Anteil von 204.000 Bitcoins. Sonstige illegale Marktteilnehmer halten etwa 3.600 Bitcoins. Laut Chainalysis behalten illegale Akteure die erhaltenen Vermögenswerte ein, bis sie sie zur Geldwäsche in legitime Dienste übertragen können. Die zurückgehaltenen illegalen Gelder stellen daher das bekannte Ausmaß zukünftiger potentieller Geldwäsche dar, so das Analyseunternehmen.

Wohin illegale Bitcoins geschoben werden

Illegale Gelder werden als erste Stufe der Geldwäsche in legitime Dienstleistungen investiert, so Chainalysis weiter. Unabhängig davon, ob die Bitcoins nun vorher im Besitz von Darknet-Märkten, Betrügern oder Dieben waren, werden sie anschließend vor allem in Kryptobörsen geschoben. Diese Erkenntnisse decken sich laut dem Krypto-Portal Cointelegraph mit den jüngsten Beobachtungen zur Hacker-Attacke auf Twitter. Demnach haben Hacker, nachdem sie die Twitter-Accounts von verschiedenen Prominenten übernommen und Nutzer mithilfe von Falschmeldungen um Bitcoins betrogen haben, ihre neu erhaltenen Assets schnell in Tauschbörsen verschoben.

Richtlinien sollen Trader schützen

Die Daten von Chainalysis zeigen, dass sich derzeit etwa 300.000 Bitcoins in den Händen von Betrügern und Dieben befinden. Wie Cointelegraph weiter berichtet, haben Kryptobörsen in den letzten Jahren aber immer mehr begonnen, gegen Geldwäsche vorzugehen und Legitimationsprüfungen der Nutzer zu vollziehen, um damit Betrugsfälle so gut wie möglich zu vermeiden. Diese Richtlinien sollen Cyberkriminelle daran hindern, ihre ergaunerten Kryptowährungen hin- und herzuschieben. Dies könne auch dem Markt zugutekommen, da Ausverkäufe von Kriminellen den Wechselkurs des Bitcoin kollabieren lassen könnten.

Redaktion finanzen.at

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