Studie liefert Gründe 02.11.2018 17:28:03

KfW erklärt: Cyberdevisen können keine echten Währungen sein

KfW erklärt: Cyberdevisen können keine echten Währungen sein

Kryptowährungen

Diskussionen rund um Kryptowährungen sind in der Weltwirtschaft ein Dauerbrenner. Kaum ein anderes Thema spaltet Experten so untereinander wie die Thematik rund um Bitcoin & Co. Während Bitcoin-Bullen wie Tom Lee die Kryptowährung in den Himmel loben, gibt es strikte Gegner des virtuellen Geldes. Neben der Dezentralität ist vor allem die Volatilität diesen ein Dorn im Auge. Kritiker sprechen aus diesen Gründen Bitcoin & Co. ein Dasein als Währung komplett ab - sie seien kein Geld, sondern Spekulationsobjekte. Banken, die anfangs eher kritisch gegenüber den virtuellen Währungen standen, beginnen allmählich über eigene Kryptowährungen nachzudenken. Ein solches Unterfangen scheint jedoch schwieriger als gedacht. Kryptowährungen haben nämlich nur eines mit dem traditionellen Geld gemeinsam: Beide fungieren als Zahlungsmittel. Jedoch sind virtuelle Währungen weder von Zentralbanken emittiert oder abgesichert. Eine solche Adaption seitens der Banken würde sich sehr negativ auf das traditionelle Bankengeschäft auswirken.

Die Studie

Die KfW kommt in ihrer Studie schnell zu dem Ergebnis, Kryptowährungen ein Dasein als Währung im klassischen Sinne abzusprechen. Bitcoin & Co. können laut der Förderbank höchstens eine von drei Geldfunktion abdecken - die Zahlungsmittelfunktion ist gegeben. Die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel und als Recheneinheit können Kryptowährungen aufgrund der starken Kursschwankungen laut der Förderbank jedoch nicht erfüllen. Kryptowährungen werden daher von der KfW als reine Spekulationsobjekte eingestuft. Vor allem der begrenzte Output beim Bitcoin, sei ein Garant für Deflation. Eine solche limitierte Währungsmenge würde nicht nur das Wirtschaften erschweren, sondern auch die Gewinne drücken, den Preisverfall beschleunigen und den Wirtschaftsprozess verlangsamen. Zumal es in solch einem Szenario laut der KfW wenig Sinn ergeben würde, die Kryptowährung auszugeben, da diese immer mehr an Wert gewinnt. Auf die fehlenden Sicherheiten bei Kryptowährungen macht die Förderbank auch aufmerksam. Auf die derzeitigen Defizite bei der Blockchain weist das Bankinstitut hin - diese sei aktuell noch nicht leistungsfähig genug und könne als "ökologisches Desaster" eingestuft werden.

Angebot durch Zentralbanken

Die Studie befasst sich zudem mit einem zukünftigen Krypto-Angebot seitens von Zentralbanken. Ein solcher Token dürfe im Gegensatz zu Bitcoin & Co. nicht pseudo-anonym sein - kriminelle Aktivitäten müssen nachverfolgt werden können. Zudem sei für die Kreditanstalt für Wiederaufbau die Verwendung der Blockchain aus den oben genannten Gründen als fraglich einzustufen. Ein weiteres Fragezeichen, welches geklärt werden müsse, seien die Sicherheiten die bei einer solchen Kryptowährung hinterlegt werden müssten. Als weitere mögliche Lösung stellt die KfW in ihrer Studie eine direkt von den Zentralbanken emittierte Währung vor. Diese würde jedoch mit den Geschäftsbanken um Einlagen konkurrieren und damit deren Geschäft stark abschwächen - "das von den Geschäftsbanken geschöpfte Giralgeld würde zurückgehen" und die Zentralbanken dazu zwingen noch mehr riskante Wertpapiere aufzunehmen. Zu all diesen Szenarien zieht die KfW eine positive Nebenerscheinung aus den Auswirkungen der Kryptowährungen. Diese hätten eklatante Schwächen bei währungsraumübergreifenden Transaktionen, welche aktuell noch zu teuer und langsam seien, aufgedeckt.

Redaktion finanzen.at

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