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Hohes Potenzial |
30.01.2022 16:16:00
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Kevin O'Leary erklärt die Zusammensetzung seines Krypto-Portfolios - 2022 wird "Jahr der NFTs"
• BTC-Anleger investieren in Software
• Ruf nach Regulierung
Krypto-Investitionen: Diversifizierung ist das A und O
Investor Kevin O'Leary, einer der Juroren der TV-Sendung "Shark Tank", der US-amerikanischen Version der "Höhle der Löwen", galt lange Zeit als Kritiker von Kryptowährungen, zählt sich mittlerweile aber zu den Unterstützern des Trends um Bitcoin & Co. Der auch als "Mr. Wonderful" bekannte Unternehmer äußerte sich kürzlich im Interview mit "CoinDesk" zum Aufbau seines Krypto-Portfolios - und riet Anlegern zur Diversifizierung. "Mehrere Aktien, mehrere Token, mehrere Münzen, mehrere Blockchains", so O'Leary gegenüber dem Krypto-Portal. "Ich besitze so viele davon." So sei er vor allem in Ethereum investiert, besitze aber auch Bitcoin, Solana, Polygon und 28 andere Cybercoins. Damit betont der Marktkenner, wie wichtig es ist, sich mit Investitionen in ein breites Angebot an verschiedenen Kryptowährungen abzusichern. "In meiner Welt kann ich bis zu 20 Prozent in Kryptowährungen investieren, und innerhalb dieser Untergruppe wird keine Position größer als fünf Prozent sein", gibt O'Leary Einblicke in sein persönliches Portfolio. Dabei rechnet der Moderator fest damit, dass es im Kryptosektor langfristig durchaus zur Unterscheidung zwischen Gewinnern und Verlieren kommen werde, auf die sich Anleger vorbereiten sollten. "Man wird den Aufstieg der Kryptowährungen erleben. Nicht alle werden gleich sein. ... Ich werde nicht in den Ruin getrieben, wenn eine 5-Prozent-Position auf null sinkt." Vom Trend profitieren könnten jedoch Kryptobörsen, die er als "potenziell lukrativ einschätzt. Langfristig könnten dem Experten zufolge sowohl dezentralisierte als auch zentralisierte Börsen erfolgreich koexistieren.
Bitcoin ist keine Münze, sondern Software
Dennoch überlasse er bei der Zusammenstellung seines Krypto-Portfolios nichts dem Zufall. "Ich weiß nicht, welche dieser Plattformen gewinnen wird. Deshalb besitze ich sie alle", erklärt er weiter. "Ich investiere in die langfristige Zukunft eines globalen Unternehmens." Dabei versteht er den Bitcoin nämlich nicht als Münze, da es kein physisches Gegenstück dazu gebe. Stattdessen handle es sich ausschließlich um Programmcode, der eine Software abbilde, ähnlich wie es bei Produkten von Tech-Größen wie Microsoft und Google der Fall sei. "Die eigentliche Entscheidung ist also, ob man bereit ist, in Software zu investieren, denn sie ist ein Produktivitätsinstrument. Sie bietet eine Dienstleistung, insbesondere bei Zahlungssystemen, die weltweit genutzt werden", unterstreicht der Investor seinen Standpunkt auch gegenüber "Yahoo Finance". Zwar seien Kryptowährungen in der Regel deutlich volatiler als Aktien, dies sei für Anleger jedoch Gewohnheitssache. "Bitcoin hat einen der schlechtesten Starts [in das neue Jahr] überhaupt", so O'Leary weiter. "Aber man muss sich daran gewöhnen, so wie man sich an Amazon gewöhnen musste, wo es diese Korrekturen von 30 Prozent bis 50 Prozent gab, so ist es auch mit Bitcoin."
Regulierung gefordert
Nachdem der Trend um Kryptowährungen im vergangenen Jahr massentauglich wurde, könnte die Branche in diesem Jahr durch behördliche Maßnahmen beeinflusst werden. Mit der breiten Marktakzeptanz sei die Kryptobranche nun als Untersektor der weltweiten Wirtschaft zu verstehen, wie er im Gespräch mit CoinDesk erklärt. "Das wirkliche Potenzial von Krypto ist nicht nur das einer Einzelperson, sondern das von institutionellem Kapital", so der Ausblick des Experten. Zwar könne die dezentrale Finanzierung, die in den Kryptomarkt fließt, in der Branche zu mehr Transparenz, Widerstandsfähigkeit und Kostenreduktion führen, dabei seien es jedoch die großen Marktteilnehmer, die sich hier als Nutznießer identifizieren dürften. "Sie werden sehen, dass große Mengen an institutionellem Kapital aufgrund des wirtschaftlichen Nutzens in diese Bereiche fließen werden", gibt O'Leary zu bedenken. Abhilfe schaffen könnte dem Experten zufolge aber eine Regulierung der Branche. "Wenn wir [Kryptowährungen] regulieren, wenn wir die Institutionen dazu bringen, sich damit zu befassen und einen Weg finden, wie sie die Vorschriften einhalten können, werden Billionen von US-Dollar in diesen Bereich fließen, weil er einen pragmatischen Nutzen hat", so der Marktkenner gegenüber Yahoo Finance.
Stablecoins als Inflationsschutz empfohlen
Auch im Bereich der Stablecoins gebe es noch Nachbesserungsbedarf: Nach einem Rückzug aus Immobilieninvestitionen habe der Unternehmer seine realisierte Gewinne als Inflationsschutz in den Stablecoin USDC investiert. Hier habe es laut CoinDesk aber einige Probleme gegeben. "Meine eigene Compliance-Abteilung betrachtet Stablecoins nicht als Bargeld, sondern als Eigenkapital", erklärt er weiter. Damit könne er nicht mehr als fünf Prozent an Stablecoins halten. "Im Moment brauche ich wirklich die Regulierungsbehörde, um eine Politik für Stablecoin zu machen", so die Forderung des Investors. Auch gegenüber "Cointelegraph" äußerte sich der Krypto-Fan kürzlich zu deren Notwendigkeit. "Wenn die Inflation 6 Prozent beträgt, ist Ihre Kaufkraft in 12 Monaten um 6 Prozent geringer als heute. Und das ist eine Menge. [...] Ich bin ein großer Befürworter der Lösung dieses Problems mit Stablecoin." Dabei seien die Kryptowährungen, deren Kurs an eine bestehende Fiatwährung gekoppelt ist, besonders deswegen attraktiv für institutionelle Anleger, weil es weniger zu Kursschwankungen kommt als etwa beim als volatil geltenden Bitcoin. "Mit einem institutionellen oder staatlichen Mandat wird man keine 20 Prozent oder 30 Prozent in Bitcoin erreichen, das geht einfach nicht. Stablecoins haben dieses Potenzial", so der Experte gegenüber dem Portal.
Regulierung auch zum Schutz der Umwelt
Aber auch abseits dieser Problematik soll O'Leary laut CoinDesk bereits regulatorische Maßnahmen für die Kryptobranche gefordert haben. Bereits im vergangene Jahr habe sich der Investor für Regulierungen im Zusammenhang mit der schlechten Umweltbilanz des Bitcoin ausgesprochen. So forderte O'Leary, dass Institutionen, die sich am Bitcoin-Handel beteiligen wollen, ESG-konforme Optionen benötigen. Auch seien umweltfreundliche Schürfmethoden notwendig, sodass eine Unterteilung in "sauberer" und "schmutziger" Bitcoin vorgenommen werden könne.
Bitbuy-Übernahme durch O'Leary-Investment WonderFi
Dass O'Leary es mit seinem Engagement in den Kryptosektor ernst meint, zeigt auch die jüngste Übernahme der DeFi-Plattform WonderFi, in die die Marktgröße investierte. So kündigte das Unternehmen Anfang des Jahres an, die kanadische Krypto-Plattform Bitbuy zu übernehmen. "Die Integration von WonderFi und Bitbuy ist ein großer Schritt vorwärts in unserer Mission, das Finanzwesen durch einfachen und sicheren Zugang zu DeFi und Krypto zu demokratisieren", kommentierte WonderFi-CEO Ben Samaroo die Akquisition laut einer Pressemittelung. "Ein lizensierter Marktplatz dient als wichtiges Tor zur digitalen Wirtschaft und ermöglicht eine robuste, einheitliche Kundenerfahrung. Die Integration der Produktpalette von Bitbuy wird die Reichweite und den Umfang, den WonderFi dem Markt bieten kann, beschleunigen und erweitern und das langfristige Wachstum und den Wert für das Unternehmen steigern." Und auch bei Bitbuy zeigte man sich über den Deal erfreut: "Diese Transaktion stellt ein spannendes neues Kapitel für Bitbuy dar", erklärte Unternehmenspräsident Dean Skurka. "Die Zusammenführung mit dem talentierten Team von WonderFi und die zahlreichen operativen Synergien bieten Chancen für zukünftiges Wachstum, die wir gemeinsam mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären teilen können."
"Jahr der NFTs"
Darüber hinaus zeigt sich der Krypto-Fan auch gegenüber dem NFT-Trend optimistisch. "NFTs haben gerade erst begonnen, sich auf reale Märkte zu bewegen, und aus diesem Grund glaube ich, dass 2022 das Jahr der NFTs sein wird", prognostiziert er im Gespräch mit CoinDesk. Dabei habe die Technologie hinter den nicht ersetzbaren, digital geschützten Objekten das Potenzial, mehrere Branchen zu verändern. "Physische Vermögenswerte, die ich immer als Anwendungsfall verwende, sind Sammleruhren", erklärt der Unternehmer. "Ich habe eine riesige Uhrensammlung, und der Sekundärmarkt für gebrauchte Uhren ist jedes Jahr zehnmal so groß wie der für neue Uhren. Das ist ein Multimilliarden-US-Dollar-Markt. Und er leidet unter einigen wirklich großen Problemen." So sei es eine große Herausforderung, die Echtheit der Sammlerstücke zu überprüfen. Weiterhin seien aber auch die anfallenden Versicherungsprämien sehr hoch. Hier könnten dem Uhrensammler zufolge die Token eingesetzt werden. "Mit NFTs könnte ich die Versicherungsgesellschaften auf die Uhren außerhalb des Tresors bieten lassen, und ich würde Hunderttausende von US-Dollar an Versicherungskosten sparen. […] Wenn man eine Uhr auf der Mikroebene des Zifferblatts scannt, wird der Fingerabdruck in das NFT-System eingespeist, und dann muss man sich nie wieder Gedanken über die Echtheit machen. Man scannt die Uhr einfach erneut mit seinem Handy und kann herausfinden, ob es sich um die Originaluhr handelt oder nicht." Darüber hinaus gebe es noch zahlreiche weitere Anwendungsfälle für den "Multimilliardenmarkt", darunter Schmuck, Autos und Immobilien.
Redaktion finanzen.at
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