Wendepunkt voraus? 05.11.2022 23:11:00

Jim Cramer rechnet mit einem baldigen Ende der Dollar-Stärke

Jim Cramer rechnet mit einem baldigen Ende der Dollar-Stärke

• Zinspolitik der Fed begünstigt US-Dollar
• Jim Cramer erwartet Ende der Rally
• Bären bald im Winterschlaf?


Fed-Zinspolitik treibt US-Dollar an

Der Kurs des US-Dollars profitierte in den letzten Monaten deutlich von der Zinspolitik der US-amerikanischen Notenbank Fed. Um der hohen Inflation Herr zu werden, hoben die Währungshüter den Leitzins zuletzt immer wieder an. Damit sind die Fed-Banker aber deutlich schneller unterwegs als ihre Kollegen aus Europa, die die Zinswende erst verzögert eingeleitet haben. Gegenüber ausländischen Währungen bewegt sich der Greenback also stärker - zum Leidwesen von Unternehmen, die hauptsächlich außerhalb der USA agieren und unter unvorteilhaften Wechselkursen leiden. Auch Importpreise für Rohstoffe, die in US-Dollar abgerechnet werden, steigen für Länder mit schwächeren Währungen damit.

US-Dollar als "letztes Überbleibsel"

Der Höhenflug des US-Dollars könnte nun aber bald sein Ende finden, zumindest wenn es nach "CNBC"-Moderator und Unternehmer Jim Cramer geht. Auf Basis von Analysen der Autorin und Strategin Carley Garner, die bereits Gast in Cramers Sendung war, rechnet der Börsenkenner damit, dass die US-Währung ihren Wendepunkt bald erreichen könnte. "Alles andere - Aktien, Rohstoffe, Anleihen - haben in diesem Jahr bereits einen Rückgang markiert, so Cramer kürzlich in seiner Sendung "Mad Money". "Aus Garners Sicht ist der Greenback das letzte Überbleibsel, und sie glaubt nicht, dass es von Dauer sein wird."

Wendepunkt voraus

Garner zufolge ist der US-Dollar für "dramatische Höchststände" bekannt, von denen die letzten drei einer Trendlinie folgen, die auf das Jahr 2016 zurückgeht. Diese könnte einen Wendepunkt für den US-Dollar-Kurs bedeuten, wie die Expertin in einem Beitrag für "The Street" schreibt. Hierzu zieht Garner den U.S. Dollar Index zu Rate, der den Wert des US-Dollars anhand eines Korbs aus sechs Währungen vergleicht. "Bisher konnte der Dollar-Index nicht über 113,40 schließen, aber er hat vorübergehend einige Zeit über dem Pivot-Preis verbracht", so Garner. "Solange dies so bleibt, wie wir erwarten, wird der Dollar-Index zunehmend anfälliger für die Schwerkraft. Mit anderen Worten, er ‚sollte‘ das gleiche Schicksal erleiden wie andere Anlageklassen - eine Umkehrung des Handels auf ein natürlicheres Preisniveau." So würde der Index der Analystin zufolge zuerst auf 105 Punkte einbrechen, anschließend sei es möglich, dass es bis auf 97 Punkte abwärts gehen könnte - ein Niveau, welches vor dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine herrschte.

US-Dollar gibt den Ton an

"Der starke US-Dollar ist zu einem Klotz am Bein eines bereits angeschlagenen Marktes geworden, aber jetzt deuten die von Carley Garner interpretierten Charts endlich darauf hin, dass der US-Dollar seinen Höhepunkt erreichen könnte", hielt Cramer fest. Und auch wenn der US-Währung damit ein ähnliches Schicksal bevorsteht wie dem Aktienmarkt, stellte der Unternehmer dennoch eine Korrelation zwischen beiden fest. "Es ist an der Zeit zu erkennen, dass der US-Dollar das Sagen hat", so Cramer kurz darauf, als der US-Dollar-Kurs leicht zurückging. "Heute hat zumindest die US-Dollar-Rally eine Pause eingelegt, was bedeutet, dass auch die Bären eine Pause eingelegt haben. Wenn sich der Greenback weiter zurückzieht, werden sie vielleicht in den Winterschlaf gehen", so der Moderator.

Redaktion finanzen.at

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