Krypto-Ausblick 05.01.2023 22:16:00

Fondsmanager erwartet Talfahrt beim Bitcoin - doch danach könnte die Ur-Kryptowährung auf 30.000 Dollar klettern

Fondsmanager erwartet Talfahrt beim Bitcoin - doch danach könnte die Ur-Kryptowährung auf 30.000 Dollar klettern

• Krypto-Markt 2022 von Skandalen und Kursabstürzen geprägt
• VanEck: Bitcoin dürfte 2023 zunächst weiter fallen - Insolvenzwelle unter Krypto-Minern erwartet
• Fondsmanager erwartet Erholung in der zweiten Jahreshälfte


2022 dürfte Krypto-Anlegern eher negativ in Erinnerung bleiben. Das Jahr war von Skandalen - wie dem Debakel rund um die Krypto-Lender Celsius und Voyager, den Hedgefonds Three Arrow Capital und die digitalen Token Terra/LUNA und der Pleite der Kryptobörse FTX - und Kursabstürzen geprägt. Im vergangenen Jahr verlor die beliebteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung Bitcoin rund 65 Prozent an Wert. Laut einem Fondsmanager könnte es für den Bitcoin 2023 zunächst einmal weiter abwärts gehen - anschließend dürfte jedoch eine Erholung winken.

Bitcoin dürfte 2023 zunächst weiter fallen

Trotz der nachlassenden Inflation und der Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed bleibt man beim Investmentmanager VanEck zunächst einmal pessimistisch für den Bitcoin. Matthew Sigel, Leiter Digital Assets Research bei VanEck, schrieb in einem Krypto-Ausblick für 2023, dass er glaubt, dass eine Insolvenzwelle unter den Krypto-Minern, die 2022 zwischen steigenden Betriebskosten und fallenden Bitcoin-Preisen gefangen waren, den Verkaufsdruck auf Bitcoin erhöhen und "den Tiefpunkt des Krypto-Winters markieren" dürfte, berichtet CoinDesk. "Die mittlere Marktkapitalisierung des MVIS Global Digital Assets Mining Index beträgt jetzt nur noch 180 [Millionen] US-Dollar, wobei fast alle Bestandteile Bargeld verbrennen und deutlich unter dem Buchwert gehandelt werden. Da das Bitcoin-Mining angesichts der jüngsten höheren Strompreise und niedrigeren Bitcoin-Preise weitgehend unrentabel ist, prognostizieren wir, dass viele Miner umstrukturieren oder fusionieren werden", zitiert CoinDesk Sigel.

Der Bitcoin-Preis dürfte laut Sigel im ersten Quartal 2023 daher in Richtung 10.000 bis 12.000 US-Dollar zurückfallen. Das würde ein Minus von mehr als 80 Prozent gegenüber seinem Allzeithoch von November 2021 bei rund 69.000 US-Dollar bedeuten. Von seinem aktuellen Kurs bei 16.731,85 US-Dollar (Stand: 02.01.2023) könnte der Bitcoin bis zu den genannten Marken also noch um rund 28 bis 40 Prozent fallen.

In der zweiten Jahreshälfte winkt eine Erholung

Anschließend rechnet Sigel laut CoinDesk jedoch mit einer Erholung für die älteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung. In der zweiten Jahreshälfte könnte der Bitcoin laut dem Fondsmanager wieder auf 30.000 US-Dollar steigen - ein Plus von rund 79 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs -, da "eine niedrigere Inflation, nachlassende Energiesorgen, ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine und eine Trendwende bei der M2-Versorgung" den Beginn eines neuen Bullenmarktes vorantreiben würden, so Sigel, der außerdem darauf hinweist, dass eine ölexportierende Nation die Kryptowährung in ihren Staatsfonds aufnehmen würde.

Laut Sigel sei ein Grund für die schlechte Reaktion von Bitcoin auf die Zinsanhebungen, dass "die politische Reaktion auf eine höhere Inflation in den entwickelten Märkten darin bestand, zu versuchen, die Energiepreise zu begrenzen, Sanktionen auszuweiten und die Wirtschaftstätigkeit im Mikromanagement zu steuern, um die Energiewende zu erleichtern", gibt ihn cryptoglobe.com wieder. Doch: "Sollten unsere Rezessionserwartungen eintreten, würde die US-Notenbank die Zinserhöhungen angesichts der nachlassenden Inflation wahrscheinlich unterbrechen, während die Geldschöpfung und die Staatshaushaltsdefizite anhalten. Lediglich ein Mangel an schlechten kryptospezifischen Nachrichten könnte im obigen Szenario dazu führen, dass der Preis von Bitcoin wieder auf 30.000 $ zurückklettert.", so der Fondsmanager.

Weitere Krypto-Prognosen von VanEck

Daneben prognostiziert VanEck, wie CoinDesk berichtet, dass Finanzinstitute mehr als zehn Milliarden US-Dollar an Off-Chain-Vermögenswerten tokenisieren werden und ein neuer dezentraler Stablecoin die Marktkapitalisierung von einer Milliarde US-Dollar erreichen wird. Der Investmentmanager erwarte außerdem, dass Brasilien eines der kryptofreundlichsten Länder der Welt werde und einen Teil der Staatsanleihen-Angebote auf der Blockchain tokenisiere. Zudem dürfte Ripple laut VanEck den Prozess gegen die Securities and Exchange Commission (SEC) in den USA verlieren und Ethereum künftig Abhebungen von der Beacon Chain ermöglichen.

Redaktion finanzen.at

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