XRP und Fintechs 27.12.2019 21:20:00

Fintechs gewinnen an Bedeutung: Finanzaufsichtsbehörde überprüft grenzüberschreitende Zahlungstechnologie

Fintechs gewinnen an Bedeutung: Finanzaufsichtsbehörde überprüft grenzüberschreitende Zahlungstechnologie

• digitale Währungen und Fintechs im Fokus der Finanzaufsichtsbehörde
• Überprüfung von grenzüberschreitender Zahlungstechnologie
• "Erhebliche Veränderungen" im Gange

Kryptowährungen haben sich inzwischen immer mehr in die Finanzwelt eingeschlichen - während viele an Urgestein Bitcoin festhalten, rücken aber auch andere, alternative Coins immer mehr in den Fokus. Parallel versuchen Unternehmen - so beispielsweise Facebook mit Libra oder Saga mit dem hauseigenen SGA - eigene Kryptoprojekte in Form von Stablecoins in der Zahlungswelt zu etablieren. Die US-Finanzaufsichtsbehörde für Verbraucherschutz hat sich jüngst mit dem Thema auseinandergesetzt: Im Mittelpunkt standen vor allem grenzüberschreitende Überweisungen.

Entwicklung von Überweisungen ins Ausland

Die Finanzbranche ist seit geraumer Zeit im Begriff sich erheblich zu wandeln. Fintech-Konzerne und Kryptowährungen sorgen offensichtlich für "erhebliche Veränderungen", schreibt die Behörde, auf die reagiert werden muss. Ebendiese Entwicklungen betrachtete die CFPB und schlug einige Änderungen vor, zu denen überdies eine Stellungnahme der Öffentlichkeit erwünscht ist. Im Fokus der Änderungsvorschläge steht das Bundesgesetz Electronic Funds Transfer Act (EFTA). Dieses Gesetz soll Verbraucher bei der Nutzung von elektronischem Geldtransfer schützen. Einerseits würden mit den Änderungen die Überweisungszahlen, die Unternehmen tätigen können, ohne als Anbieter eingestuft zu werden, um das Fünffache auf 500 gesteigert werden. Zusätzlich intendiert die CFPB, versicherten Institutionen die Abschätzung von Wechselkursen in ein bestimmtes Land zu erleichtern - dabei gelte eine Grenze von 1.000 Überweisungen in ebendieses, berichtet KryptoVergleich.

Geschlossene Zahlungsnetzwerke - Ripple im Bericht der CFPB gelistet

Im Rahmen der Betrachtungen stelle die Finanzaufsichtsbehörde ein anhaltendes "Wachstum von 'Fintech'-Überweisungsanbietern, die keine Banken sind". Außerdem sei festzustellen, dass diese Unternehmen in Partnerschaften mit Kreditanbietern oder Banken expandieren. So werde vermehrt ein geschlossenes Zahlungssystem durch Nicht-Banküberweisungsanbieter ermöglicht, schreibt die Behörde in ihrem Papier. Das in diesem Zusammenhang stehende "anhaltende Wachstum und die expandierenden Partnerschaften von Unternehmen mit virtueller Währung wie z.B. Ripple" stehe ebenfalls auf dem Plan der Verbraucherschützer. Da Ripple "sowohl eine Zahlungsverkehrsplattform zur Unterstützung grenzüberschreitender Geldtransfers als auch eine proprietäre virtuelle Währung, XRP, anbietet", sei denkbar, dass beispielsweise Ripple in Kombination eines geschlossenen Zahlungssystems verwendet werden könnte.

Da die CFPB nicht mit einem Abebben dieser Entwicklung rechnet, geht sie vielmehr von einer Standardisierung dieses Prozesses bei grenzüberschreitenden Geldtransfers aus. Dementsprechend könnte man schlussfolgern, dass Fintechs bei einer Annahme der Änderungen und der angedeuteten Standardisierung immer mehr an Bedeutung gewinnen würden. Auch eine Annahme von Ripple bei Banken und Kreditgenossenschaften könnte grenzüberschreitende Überweisungen vereinfachen und etwa die Möglichkeit, "den genauen Endbetrag zu kennen, den die Empfänger von Überweisungen erhalten werden, bevor sie die Überweisung versenden" zu erleichtern.

Die weitere Entwicklung dieser im Raum stehenden Änderungen könnten für Kryptofans von Interesse sein. Sollte sich eine nicht ganz unbekannte digitale Münze wie Ripple tatsächlich in einem künftig standardisierten Zahlungsverkehr etablieren, wäre das ein erheblicher Schritt in Richtung Massen-Adaption von Kryptowährungen.

Redaktion finanzen.at

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