Finanzministerium: Kryptowährungs-Steuer kommt doch nicht

Doch keine Krypto-Steuer

Vor einigen Wochen wurde durch das Finanzministerium der Entwurf für den Einkommensteuerrichtlinien-Wartungserlass eingereicht, um mögliche Gewinne oder Verluste im Kryptowährungsgeschäft als Kapitaleinkünfte einzuordnen. Die Formulierungen in diesem Entwurf führten zu der Annahme, die Gewinne wären in Zukunft während und nach der Spekulationsfrist zu versteuern. In diesem Rahmen wäre eine Besteuerung in Höhe von 27,5 Prozent möglich.

Einjährige Spekulationsfrist

Gegenüber der Presseagentur "APA" stellte das Finanzministerium klar, dass keine Kryptowährungssteuer eingeführt wird. Um erneute Fehlinterpretationen zu vermeiden, wird der kommende, rechtsgültige Einkommenssteuerrichtlinien-Wartungserlass noch genauer artikuliert, heißt es gegenüber "APA". Die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen im Privatvermögen wird sich weiterhin an der einjährigen Spekulationsfrist ausrichten: Gewinne sind also - nachdem die Spekulationsfrist von zwölf Monaten erreicht wurde - steuerfrei. Nach § 31 Einkommensteuergesetz (EStG) sind Spekulationsgeschäfte mit Cyberwährung "dann steuerrelevant, wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als ein Jahr beträgt", heißt es auf der Seite des Ministeriums. Die ertragssteuerliche Behandlung des digitalen Gelds hängt außerdem davon ab, ob zinstragen veranlagt wurde.

Diese Regelung gilt bereits seit Juli 2017. Seither hat sich der Wert vor allem bei der ersten Kryptowährung Bitcoin stark verändert, weshalb vermutlich mit einer Änderung der Richtlinien zu rechnen war. Ein Steuersatz von den kolportierten 27,5 Prozent steht nun dennoch keinem Besitzer des digitalen Geldes bevor.

Redaktion finanzen.at