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24.05.2022 15:07:00
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EZB-Studie: Krypto-Assets verbreiten sich weiter - Gefährdung der Stabilität
"Die Anleger konnten den Rückgang der Marktkapitalisierung ungesicherter Krypto-Anlagen um 1,3 Billionen Euro seit November 2021 verkraften, ohne dass Risiken für die Finanzstabilität entstanden sind", schreibt die EZB, fügt aber hinzu: "Bei diesem Tempo wird ein Punkt erreicht werden, an dem ungesicherte Krypto-Assets ein Risiko für die Finanzstabilität darstellen."
Laut EZB hat die Nachfrage institutionellen Anleger nach Krypto-Assets zugenommen. Sie verweist auf eine 2021 durchgeführte Umfrage von Fidelity Digital Assets, derzufolge 56 Prozent der befragten europäischen institutionellen Anleger in gewissem Umfang digitale Vermögenswerte hielten, Tendenz steigend. 2020 waren es 45 Prozent gewesen. Ein Grund dafür könnte laut EZB sein, dass die von den Behörden ergriffenen Maßnahmen als Unterstützung für Krypto-Vermögenswerte interpretiert wurden, obwohl letztere noch weitgehend unreguliert sind.
Die EZB verweist darauf, dass beispielsweise deutsche Investmentfonds seit Juli 2021 bis zu 20 Prozent ihrer Bestände in Krypto-Assets investieren dürften. Dazu trage auch die zunehmende Verfügbarkeit von kryptobasierten Derivaten und Wertpapieren an regulierten Börsen bei, wie zum Beispiel Futures, börsengehandelte Schuldverschreibungen, börsengehandelte Fonds und außerbörslich gehandelte Treuhandfonds, die in den vergangenen Jahren in Europa und den USA an Beliebtheit gewonnen hätten.
"Diese Produkte haben zusammen mit Clearing-Einrichtungen den Anlegern den Zugang zu Krypto-Vermögenswerten erleichtert, da sie an traditionellen Börsen gehandelt werden können und der Endnutzer sich nicht mehr mit den komplexen Problemen der Verwahrung und Lagerung befassen muss", gibt die EZB zu bedenken. Die europäische Krypto-Asset-Landschaft sei jedoch noch relativ begrenzt und beherberge mit Blick auf den Hauptgeschäftssitz nur 20 Prozent der weltweiten Krypto-Asset-Fonds.
Laut EZB stellen Kleinanleger einen bedeutenden Teil der Krypto-Anlegerbasis dar. Jüngste Ergebnisse des Consumer Expectation Survey der EZB für sechs große Länder des Euroraums deuten auf der Grundlage experimenteller Fragen darauf hin, dass bis zu 10 Prozent der Haushalte Krypto-Anlagen besitzen könnten.
Die EZB warnt: "Die Märkte für Krypto-Vermögenswerte weisen derzeit alle Anzeichen eines entstehenden Finanzstabilitätsrisikos auf." Für die Regulierungs- und Aufsichtsbehörden sei es daher von zentraler Bedeutung, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und Regulierungslücken oder Arbitragemöglichkeiten zu schließen.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/brb
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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