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Ablehnung gar nicht so groß? |
09.02.2022 23:48:00
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Experte erklärt: Darum hat Charlie Munger den Bitcoin wirklich als "Rattengift" bezeichnet
• Kryptowährungen sollten laut Buffetts Vize verboten werden
• Schüler von Buffett und Munger findet mögliche Erklärung für die harsche Kritik
Während der Kryptomarkt in den vergangenen Jahren stark gewachsen und auch für gewöhnliche Anleger zunehmend interessant geworden ist, der Bitcoin eine beeindruckende Rally mit neuen Höchstständen hingelegt hat und von manchem Investor als Inflationsschutz und somit als Alternative für Gold betrachtet wird, zeigte sich Warren Buffetts rechte Hand, der stellvertretende Vorsitzende von Berkshire Hathaway, Charlie Munger, wenig begeistert von der ältesten und nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung Bitcoin.
Ein Schüler von Charlie Munger und Starinvestor Warren Buffett hat nun wohl eine Erklärung, warum sich Munger öffentlich so deutlich gegen Bitcoin ausgesprochen und diesen sogar als "Rattengift" bezeichnet hat.
Charlie Munger äußerte seinen Unmut über Kryptowährungen
Bereits 2013, also vor rund neun Jahren, bezeichnete der Vertraute von Investmentlegende Warren Buffett den Bitcoin als "Rattengift". Auch in den folgenden Jahren änderte er seine Meinung nicht. Im vergangenen Jahr nutzte Munger die jährliche Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway für seine erneute Kritik am Bitcoin. Dort verlautete er in Bezug auf die monatelange Rally, die dem Bitcoin immer neue Höchststände bescherte: "Natürlich hasse ich den Bitcoin-Erfolg". Kritik übte er besonders an der Volatilität, dem inneren Wert und der möglichen Verwendung für illegale Zwecke: "Ich begrüße keine Währung, die so nützlich für Kidnapper und Erpresser und so weiter ist. Ich mag es auch nicht, wenn man an jemanden, der soeben aus dem Nichts ein neues Finanzprodukt erfunden hat, einfach ein paar zusätzliche Milliarden und Abermilliarden von Dollars ausschüttet". Munger erklärte, die ganze Entwicklung sei "ekelhaft und laufe dem Interesse der Menschheit zuwider".
Auch in einem Interview mit "The Australian Business Review" Ende des vergangenen Jahres betonte Munger, kein Fan von Kryptowährungen zu sein. Seiner Meinung nach hätten diese im besten Falle "niemals erfunden" beziehungsweise inzwischen verboten werden sollen, wie es zum Beispiel in China der Fall ist - dies sei laut Munger die richtige Entscheidung gewesen. "Ich möchte Geld verdienen, indem ich Menschen Dinge verkaufe, die gut für sie sind, keine Dinge, die schlecht für sie sind", so Munger. Laut dem Buffett-Vize würden die Anbieter von Kryptowährungen jedoch "nicht an den Kunden denken, sie denken nur an sich selbst".
Spier: Mungers Warnung geht an gewöhnliche Anleger
Ein Schüler von Warren Buffett und Charlie Munger, Guy Spier, fand im Podcast "We Study Billionaires" Mitte Januar eine mögliche Erklärung für Mungers Aussagen über Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen. Seiner Meinung nach richten sich die Aussagen des 98-Jährigen an gewöhnliche Anleger, die er wahrscheinlich einfach nur versuche zu schützen. Womöglich stehe Munger Kryptowährungen generell gar nicht so ablehnend gegenüber, wie es scheint.
Auf der einen Seite stimmt Spier Munger zu: "Viele Menschen nähern sich der Krypto-Welt wahrscheinlich auf nicht sehr schlaue Weise". Daher habe Munger wahrscheinlich absolut Recht, dass die Mehrheit der Menschen bei einem Investment in Kryptowährungen eher viel verliert, als dass sie ein Vermögen damit macht.
Allerdings glaubt Spier, dass Munger Elite-Investoren wahrscheinlich nicht sagen würde, dass sie Bitcoin um jeden Preis meiden sollen. So verglich Spier den Kryptoraum mit einem Pokerraum und die versiertesten Krypto-Investoren mit Pokerspielern, die wissen, an welchen Tisch sie sich setzen müssen, um ihre Erfolgschancen zu maximieren. "Vielleicht gibt es nur ein Prozent dieser Tische, an denen es sich zu spielen lohnt, aber ich denke die Leute, die ich kenne, werden sehr wahrscheinlich ihren Platz finden", so Spier.
Daher habe Charlie Munger laut Spier einerseits Recht, dass Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen für die große Mehrheit seiner Zuhörerschaft tatsächlich "Rattengift" sind, doch für die Leute aus Spiers Community sei es kein "Rattengift", sondern ein "erstaunlich interessanter Ort", den es sich lohne im Auge zu behalten und an dem man viel dazulernen könne.
Spier selbst ist - trotz seines Interesses an Krypto - bisher jedoch nicht in Kryptowährungen investiert und plant auch in naher Zukunft kein Krypto-Investment. Er möchte sich "auf Vermögenswerte beschränken, die eine Art von Barrendite für die Investition generieren".
Redaktion finanzen.at
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