Währung unter Druck 08.12.2014 16:52:48

Eurokurs fällt auf tiefsten Stand seit August 2012

Die Gemeinschaftswährung kostete am späten Montagnachmittag 1,2270 US-Dollar. Zeitweise erreichte er mit 1,2247 Dollar den tiefsten Stand seit August 2012. Im asiatischen Handel hatte der Euro noch knapp über der Marke von 1,23 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,2362 Dollar festgesetzt.

Der Gouverneur der österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, hatte die Erwartungen für eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geschürt. Die Inflation in der Eurozone dürfte mit "hoher Wahrscheinlichkeit" im ersten Quartal des kommenden Jahres weiter sinken. Nowotny sprach zudem von einer "massiven" Abschwächung der Wirtschaft in der Eurozone. Viele Volkswirte erwarten, dass die EZB im ersten Quartal des kommenden Jahres mit dem vor allem in Deutschland umstrittenen Kauf von Staatsanleihen beginnen wird.

Die EZB könnte nach Einschätzung von Ulrich Leuchtman, Devisenexperte bei der Commerzbank, noch weiter gehen. So hatte es vor dem Wochenende Presseberichte gegeben, dass die EZB vor allem riskante Staatsanleihen kaufen könnte. Leuchtmann hält ein solches Vorgehen durchaus für denkbar: "Die letzten Jahre lehrten uns, dass es meistens noch schlimmer kommt, als man von der EZB erwartet." Eine solche Politik würde den Abwärtsdruck auf den Euro nochmals verschärfen. Zudem sind Daten zur deutschen Industrieproduktion im Oktober etwas schwächer als erwartet ausgefallen. Sie stieg um 0,2 Prozent während Volkswirte mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet hatten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7845 (0,7881) britische Pfund (EUR/GBP), 148,45 (149,03) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,2023 (1,2021) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1193,00 (1194,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 800,00 (30 800,00) Euro./jsl/jkr/enl

FRANKFURT (dpa-AFX)

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