Schwäche der US-Wirtschaft 16.04.2015 16:50:42

Euro weitet Vortagesgewinne aus

Anzeichen für eine schwächere US-Wirtschaft lasten laut Devisenexperten auf dem US-Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0715 Dollar gehandelt. Im Vormittagshandel hatte der Euro zeitweise nur 1,0625 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,0711 (Mittwoch: 1,0579) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9336 (0,9453) Euro.

"Es handelt sich überwiegend um eine Dollar-Schwäche", sagte Esther Reichelt, Devisenexpertin von der Commerzbank. "Die Angst vor einer länger anhaltenden Schwächephase der US-Wirtschaft nimmt zu." So haben sich im März die Baubeginne nicht so stark erholt wie erwartet. "Offenbar war nicht nur das Winterwetter für die jüngste Konjunkturschwäche verantwortlich", sagte Reichelt. Die US-Notenbank könnte daher die erste Leitzinsanhebung seit der Finanzkrise weiter nach hinten verschieben.

In der Eurozone hingegen nimmt die Zuversicht zu. Von der EZB befragte Finanzexperten haben ihre Prognosen für die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone bis zum Jahr 2018 angehoben. Außerdem geht das Frühjahrsgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in diesem Jahr von einem deutschen Wachstum von 2,1 Prozent aus. Bereits am Mittwoch hatte sich EZB-Präsident Mario Draghi Zuversicht verbreitet. Reichelt hält den Optimismuss jedoch für verfrüht. Noch lasse sich nicht abschätzen, wie stark das Anleihekaufprogramm der EZB tatsächlich wirkt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7189 (0,7168) britische Pfund (EUR/GBP), 127,64 (126,52) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0327 (1,0321) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1204,35 (1192,90) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 790,00 (35 510,00) Euro./jsl/fr/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

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