Play-to-Earn |
23.06.2022 23:13:00
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Entwickler von Spiel "Ni no Kuni: Cross Worlds" bleiben trotz Fan-Widerstand bei ihren Blockchain- und NFT-Plänen
• Die Möglichkeit, im Spiel Token zu erwerben und diese für Kryptos auszugeben, sorgt bei Spielern für heftige Kritik
• Entwickler Netmarble versucht mit Statement seine Spieler zu besänftigen und hält weiter an Blockchain- und NFT-Plänen fest
Das ist "Ni no Kuni: Cross Worlds"
"Ni no Kuni: Cross Worlds" ist ein Videospiel des südkoreanischen Entwicklers Netmarble und des japanischen Publishers Level-5, das auf PC oder Smartphone (Android und iOS) gespielt werden kann. Es ist ein Online-Rollenspiel und handelt von einem Virtual-Reality-Spiel innerhalb des Spiels. Im Charakter einer Testerin oder eines Testers taucht man in die virtuelle Welt des fiktiven Abenteuers "Seelentaucher" ein. Schnell bemerkt man als Spielerin oder Spieler jedoch, dass die erkundete Welt gar nicht virtuell ist. Ein geheimnisvolles Mädchen namens Rania vertraut einem daraufhin eine Mission an. Und zwar soll man sein eigenes Königreich wieder aufbauen, das in der Vergangenheit von mächtigen Feinden geplündert wurde. Dadurch soll man die beiden verbundenen Welten vor der sicheren Zerstörung retten.
Das Spiel basiert auf einer Blockchain und enthält sogenannte "Play-to-Earn"-Elemente. Das heißt, die Spielerinnen und Spieler erhalten im Laufe des Spiels Token, die sie entweder innerhalb der virtuellen Welt für den eigenen Fortschritt oder außerhalb des Spiels für Kryptos ausgeben können. Die im Spiel als eine Art Währung verwendeten Token können jedoch nicht nur verdient, sondern auch durch In-Game-Käufe gegen echtes Geld erworben werden. Neben der Tauschmöglichkeit dieser Token gegen Kryptowährungen oder andere Token gab Netmarble Medienberichten zufolge außerdem bekannt, im vierten Quartal 2022 ebenfalls NFTs als digitale Assets einführen zu wollen.
Es hagelt Kritik für Krypto, Blockchain und NFTs
Während sich eigentlich aktuell alles, was sich um Krypto und Blockchain dreht, großer Beliebtheit erfreut, stieß die Veröffentlichung des Blockchain-basierten Spielkonzepts bei den Fans auf großen Unmut. Denn wenn es etwas gibt, das Spielerinnen und Spieler überhaupt nicht leiden können, dann ist es "Pay-to-Win". Hierunter versteht man, dass Charaktere innerhalb des Spiels gegen Zahlungen so verbessert werden können, dass sie einen klaren Vorteil gegenüber anderen haben, die sich nur durch den Spielfortschritt hochleveln. Hierdurch wird der Wettbewerb verzerrt und der Spaß geht für viele Gamer verloren. Das Token-System von "Ni no Kuni: Cross Worlds" ermöglicht ein solches Pay-to-Win. Laut der Website EUROGAMER hätten schon viele Spieler direkt zu Beginn bemerkt, "dass Käufer der Kryptowährung einen großen Vorteil haben, da sie die besten Sets und Tiere direkt kaufen". Besonders bei Kämpfen zwischen zwei Spielern sei das Ungleichgewicht massiv zu spüren.
Doch nicht nur Pay-to-Win ist vielen Fans ein Dorn im Auge. Auch die Ausstattung mit unnötig vielen Krypto-Elementen sorgt für Kritik. So gaben einige Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter bekannt, das Spiel aufgrund dieser Komponenten entweder gar nicht erst zu installieren oder sofort wieder zu löschen.
Hab das direkt nachdem ich das erste Mal von den Plänen gelesen habe deinstalliert. 😂 Kein Bock auf diesen NFT, Crypto-Scheiss.
- Jellyfish 🇪🇺🏳️🌈🇺🇦🇩🇪 (@diedunichtbist1) May 26, 2022
Ich find es toll dass du uns darüber informierst. 👍🏻 Hab mit dem Gedanken gespielt es mal anzutesten. Nach dieser Nachricht allerdings nicht mehr. Ich für meinen Teil werde der Blockchain Technologie keine Chance geben.
- スカイライン2サン (@skyline2sun) May 26, 2022
Entwickler Netmarble äußert sich zur Kritik
Netmarble hat bereits kurz nach dem europäischen Start von "Ni no Kuni: Cross Worlds" den Unmut in seiner Fangemeinde erkannt und auf die Kritik reagiert. In einer Mitteilung im eigenen Forum schreibt der Entwickler, er könne verstehen, dass es von Seiten der Spieler einige Fragen zu den Play-to-Earn-Token gebe. Das verwendete Konzept diene dazu, das Spielerlebnis zu verbessern und nicht, wie von vielen Spielern wahrgenommen, zu verschlechtern. "Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der Benutzer die erstaunliche Welt von Ni no Kuni: Cross Worlds in vollen Zügen erkunden können, und wir glauben, dass das Token-Economy-System ein Weg ist, dies zu erreichen", erklärt Netmarble. Im Spiel seien zwei Arten von "Währungen" erhältlich. "Sie können verwendet werden, um Ihre Charaktere zu stärken oder gegen Token eingetauscht werden, die außerhalb des Spiels verwendet werden können." Wie die Spieler die Token verwenden, bleibe vollständig ihnen überlassen. Eine Erkundung aller Inhalte sei auch ohne eine Beteiligung am Token-System oder der Blockchain-Technologie möglich. Es gebe schließlich verschiedene Möglichkeiten, "Ni no Kuni: Cross Worlds" zu erleben und das Token-Ökosystem sei nur eine davon. Jeder könne die Nutzung deshalb gänzlich ablehnen, was der Entwickler auch vollkommen in Ordnung finde. Über weitere Neuigkeiten auf diesem Gebiet werde Netmarble seine Community auf dem Laufenden halten.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, nimmt Netmarble die Kritik seiner Spielerinnen und Spieler nicht zum Anlass, um von der Blockchain-Technologie und dem Token-System abzukehren. Die Krypto-Pläne für "Ni no Kuni: Cross World" sollen also weiter verfolgt werden. Netmarble versucht mit seinem Forumsbeitrag lediglich, davon zu überzeugen, dass das Spiel auch trotz und abseits des Play-to-Earn mit Vergnügen gespielt werden kann. Ob der Entwickler damit Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten.
Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.at
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