Euro sei unumstößlich 19.04.2015 12:23:46

Draghi weist Befürchtungen über Euro-Ausstieg Griechenlands zurück

Der Euro sei unumstößlich und er stehe zu seiner Aussage aus dem August 2012, wonach die Euro-Einführung nicht rückgängig gemacht werden könne, sagte Draghi auf einer Pressekonferenz im Washington am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dessen Chefin Christine Lagarde erhöhte unterdessen den Druck auf Griechenland, Reformen zu liefern.

   Sie sagte, sie hätte in den Tagen in Washington, obwohl die Zeit dränge, wenig Neues vom griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gehört. Sie forderte ihn erneut auf, detaillierte Vorschläge für eine Rettung des Landes zu machen. "Wir hoffen sehr, dass die Arbeit nicht nur schneller vorankommt, sondern auch besser erledigt wird", sagte sie.

   Nach einer Reihe von Treffen in den letzten Tagen von Varoufakis mit seinen Amtskollegen aus den USA und Europa und dem IWF äußerten sich viele hochrangige Offizielle enttäuscht von Athen, dass noch kein detaillierter Plan zur Sanierung der Staatsfinanzen und zur Erholung der Wirtschaft vorliegt. Diesen fordern die Gläubiger aber ein, um Rettungsgelder freizugeben und einen griechischen Staatsbankrott zu verhindern.

   Das Risiko eines Ausstiegs der Griechen aus dem Euro scheint sich mit den nur schleppend vorankommenden Gesprächen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern zu erhöhen. In den kommenden Wochen muss die griechische Regierung einige Zahlungen leisten.

   Von einem Ausstieg Griechenlands wollte EZB-Präsident Draghi jedoch nichts wissen, wie er mit seinem Verweis auf 2012 bekräftigte. Damals sagte er, es gebe "keine Rückkehr zur Lira oder zur Drachme oder irgend einer anderen Währung. Es ist sinnlos, gegen den Euro zu wetten". Am Samstag konstatierte er, er würde es heute noch einmal ganz genau so formulieren.

   Draghi lehnte es ab zu sagen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) bei einer Staatspleite Griechenlands reagieren würde. "Über solch ein Szenario möchte ich gar nicht erst nachdenken", sagte er. "Wir wollen alle, dass Griechenland Erfolg hat". Und der fügte hinzu: "Die Antwort liegt in den Händen der griechischen Regierung."

   Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dämpfte unterdessen die Hoffnung auf einen Durchbruch beim Treffen der Eurozone-Finanzminister in der lettischen Hauptstadt Riga in der kommenden Woche. Er gehe nicht davon aus, dass es Riga eine Lösung geben wird, so Schäuble.

   Überhaupt gab es auf der Tagung in Washington viele pessimistische Aussagen in Bezug auf Griechenland. Der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan sagte, es könne sein, dass Griechenland im Zuge der Krise aus der Eurozone ausscheidet. Auch IWF-Europachef Poul Thomson sagte, das Risiko eines Ausstiegs sollte nicht unterschätzt werden.

   US-Finanzminister Jacob Lew sagte, es sie falsch zu glauben, dass die europäischen und globalen Märkte von einer Griechenland-Krise isoliert wären. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand vorhersagen kann, wie die Märkte auf eine dramatische Änderung der Umstände reagieren würden", so Lew.

   Mitarbeit: Harriet Torry.

   DJG/DJN/mgo

   Dow Jones Newswires

   Von Brian Blackstone und Ian Talley

WASHINGTON (Dow Jones)

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