02.05.2016 17:01:45

Draghi: Unsicherheit über Zukunft des Euro kann Wirtschaft bremsen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Wirtschaft des Euroraums kann nach Einschätzung von EZB-Präsident Mario Draghi auch von der Unsicherheit über die Zukunft des Währungsraums gebremst werden. Bei einer Rede bei der Jahreshauptversammlung der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in Frankfurt sagte Draghi, dieser Unsicherheit müsse mit einer institutionellen Reform von EU und Euroraum begegnet werden. Erst dann dürften wahrscheinlich auch die Zinsen steigen.

   "Zweifellos tragen die Fragezeichen hinsichtlich der Zukunft des Euroraums und der Europäischen Union im Allgemeinen zur Unsicherheit von Personen und Unternehmen bei, und das kann Konsum und Investitionen bremsen", sagte Draghi laut dem auf der Website veröffentlichten Redetext. Werde diese Unsicherheit beseitigt, könne das Konsum und Investitionen antreiben.

   "Ich habe keinen Zweifel daran, dass eine institutionelle Reform von Europäischer Union und Euroraum echten ökonomischen Nutzen bringen würde. Für alle, die die Zinsen gerne wieder auf einem normaleren Niveau sehen würden, ist das ein essenzieller teil der Problemlösung", sagte der EZB-Präsident.

   Draghi wies darauf hin, dass das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld nicht die Ursache der wirtschaftlichen Probleme sei, sondern nur ihr Ausdruck. Das gelte sowohl weltweit als auch für den Euroraum. Strukturreformen würden dazu beitragen, dass sich die Balance von Ersparnissen und Investitionen wieder änderten.

   Natürlich brauche der Euroraum aber auch eine "makroökonomische Stabilisierungspolitik", die mit der Geldpolitik anfange. Diese Politik werde die Inflation in den Zielbereich zurückkehren lassen, was wiederum höhere Leitzinsen ermöglichen werde. Die Politik müsse so lange expansiv bleiben, bis die Unterauslastung der Kapazitäten verringert und die Inflation wieder nachhaltig mit dem Preisstabilitätsziel in Einklang stehe. "Hierzu gibt es heute einfach keine Alternative", sagte Draghi.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/mgo

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   May 02, 2016 10:30 ET (14:30 GMT)

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