Devisen: Schwache Konjunkturdaten schicken Euro auf Neunmonatstief

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro (Dollarkurs) ist am Mittwoch nach einem Abrutschen Italiens in die Rezession und unerwartet schwachen Auftragsdaten aus Deutschland auf den tiefsten Stand seit neun Monaten gefallen. Zeitweise kostete die Gemeinschaftswährung 1,3333 US-Dollar und damit so wenig wie seit vergangenen November nicht mehr. Später erholte sich der Euro etwas und stand am Nachmittag bei 1,3355 Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3345 (Dienstag: 1,3382) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7493 (0,7473) Euro.

Den stärksten Dämpfer erhielt der Euro am späten Vormittag, als eine Hiobsbotschaft aus Italien die Anleger verunsicherte. Die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums war im Frühjahr überraschend in die Rezession zurückgefallen. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im zweiten Quartal um 0,2 Prozent und knüpfte damit an den schwachen Jahresauftakt an. Bereits am Morgen hatten enttäuschende Zahlen aus der deutschen Industrie den Euro unter Druck gesetzt. Im Juni war der Auftragseingang mit 3,2 Prozent so stark wie seit knapp drei Jahren nicht mehr gefallen.

Zur Wochenmitte legte die US-Währung aber insgesamt auf breiter Front zu. An den Finanzmärkten war kaum eine Währung auszumachen, deren Kurs im Handel mit dem Dollar nicht zurückfiel. "Der Greenback profitiert nicht nur von der Aussicht auf eine Normalisierung der US-Geldpolitik, sondern auch von seiner Rolle als ultimativer sicherer Hafen", beschrieb Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank die Stimmung am Devisenmarkt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79285 (0,79390) britische Pfund (EUR/GBP), 136,58 (137,46) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,2152 (1,2175) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1 306,50 (1 284,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 490 00 (30 530,00) Euro./jkr/he