Wirtschaftswachstum 05.03.2025 16:58:39

Darum steigt der Euro - Deutsches Finanzpaket beflügelt

Darum steigt der Euro - Deutsches Finanzpaket beflügelt

Die in Deutschland geschnürten Finanzpakete und die damit verbundene Hoffnung auf mehr Wirtschaftswachstum stützten die Gemeinschaftswährung. Sie stieg am Vormittag bis auf 1,0777 US-Dollar und erreichte so den höchsten Stand seit November. Im frühen europäischen Handel hatte der Euro noch um 1,06 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0694 (Dienstag: 1,0557) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9351 (0,9472) Euro.

In Deutschland haben Union und SPD am Vorabend einen ersten Durchbruch in ihren Sondierungsgesprächen erzielt und ein Finanzpaket von historischem Ausmaß für Verteidigung und Infrastruktur geschnürt. Am Devisenmarkt wurden die Entscheidung euphorisch aufgenommen. Angesichts des schlechten Zustands der Infrastruktur in Deutschland könnten die Mehrausgaben die Wirtschaftskraft besonders deutlich erhöhen, beschreibt Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank, die Erwartungen an den Märkten. Die dann steigenden Steuereinnahmen könnten die Kosten durch die höhere Schuldenaufnahme überkompensieren.

Zudem belastet US-Präsident Donald Trump mit seiner Handels-, Wirtschaft- und Sicherheitspolitik den US-Dollar. "Diese augenscheinliche Willkür, mit der Trump Entscheidungen fällt, mit der er Dinge "great" oder "terrible" findet, verunsichert zutiefst", schreibt Praefcke. "Und diese generelle Unsicherheit und die Tendenz der USA in Richtung Selbst-Isolation schlägt sich offensichtlich langsam im Dollar nieder." Laut Praefcke könnte es sogar ein Ziel der US-Regierung sein, den Dollar zu schwächen.

Belastet wurde der Dollar auch durch schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Privatwirtschaft hat im Februar deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP um 77.000. Volkswirte hatten mit 77.000 neuen Stellen gerechnet. ADP macht auch die politische Unsicherheit für die Entwicklung verantwortlich. Der besser als erwartet ausgefallener Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor stützte den Dollar nicht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83500 (0,82788) britische Pfund, 160,09 (156,50) japanische Yen und 0,9514 (0,9371) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.918 Dollar. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag.

NEW YORK (dpa-AFX)

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