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Zukunft ungewiss |
09.11.2019 22:04:00
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Darum sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht das neue Gold
• Experten: Bitcoin ist kein Gold-Ersatz
• Zukunft offen
In Krisenländern wie Venezuela, Argentinien oder auch in Hongkong leiden die vorhandenen Landeswährungen unter einer hohen Inflation und/oder es gelten für sie strenge Kapitalrestriktionen. Aus diesen Gründen suchen die Menschen dort eine sichere Alternative. Vor diesem Hintergrund erfreut sich der Bitcoin dort einer wachsenden Beliebtheit, denn er wird von keiner zentralen Instanz kontrolliert. Außerdem wird er als Wertspeicher angesehen, um einer weiter steigenden Inflation zu entkommen.
Unterstützt wird diese Entwicklung von Krypto-Fans wie den berühmten Winklevoss-Zwillingen Tyler und Cameron, die den Bitcoin als das Gold 2.0 preisen. Anfang 2019 erklärten die Bitcoin-Bullen sogar, "wir glauben, dass Bitcoin besser darin ist, Gold zu sein als Gold."
Bitcoin fehlen wichtige Gold-Eigenschaften
Doch es gibt auch zahlreiche Kritiker, die warnen, dass der Bitcoin nicht wirklich ein sicherer Hafen in Krisenzeiten und damit kein Goldersatz ist.
Einer davon ist Markus Brunnermeier. "Der Bitcoin ist aufgrund seiner starken Volatilität nicht wirklich ein guter Wertspeicher", zitiert die Nachrichtenagentur "Bloomberg" den Wirtschaftsprofessor. Außerdem gebe es für den Bitcoin keinen grundlegenden Nutzen, wogegen Gold in der industriellen Produktion zum Einsatz kommt.
Für Brunnermeier, der an der renommierten Princeton University unterrichtet, könnte der Bitcoin jedoch "bei bestimmten Transaktionen ein geeignetes Zahlungsmittel sein", etwa um Kapitalkontrollen wie es sie in China gibt, zu umgehen.
Hinzu kommt, dass der Bitcoin noch so jung ist, so dass man schlicht und einfach nicht weiß, wie sich die weltweit beliebteste Kryptowährung in Rezessionszeiten verhält. Dagegen hat sich Gold historisch "als Reserve-Anlage, als Absicherung und als Wertspeicher etabliert", erklärt John Griffin, ein Finanzprofessor an der University of Texas in Austin.
Die Verbraucher entscheiden
Auch bei Verbrauchern hat der Bitcoin noch keinen Gold-Status erreicht. So glauben laut einer Umfrage der ING Groep NV nur 28 Prozent der Befragten, dass der Bitcoin die Zukunft des Investierens ist. Ein Jahr zuvor, in 2018, waren es immerhin noch 32 Prozent, die davon überzeugt waren.
Das muss aber nicht bedeuten, dass der Bitcoin kein Potenzial hat. Vielmehr scheint seine Zukunft - auch aufgrund seiner Offenheit für alle möglichen Interpretationen und Einsatzmöglichkeiten - völlig offen zu sein.
So erklärte etwa Krypto-Analyst Sam Doctor zum Bitcoin: "Letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass er zu einem Wertspeicher wird, wenn die Marktteilnehmer darin übereinstimmen, dass er ein Wertspeicher ist". Und weiter: "Bis es soweit ist, bleibt die Frage offen. Ich denke nicht, dass es ein objektives Kriterium oder einen objektiven Zeitpunkt gibt, um diese Frage definitiv zu beantworten, außer im Rückblick betrachtet."
Redaktion finanzen.at
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