Krypto-Verbot 23.05.2024 23:47:00

China geht gegen Krypto-Geldwäsche-Ring vor - Könnte dennoch bald ein Ende des Krypto-Verbots folgen?

China geht gegen Krypto-Geldwäsche-Ring vor - Könnte dennoch bald ein Ende des Krypto-Verbots folgen?

• China geht gegen Krypto-Geldwäsche-Ring vor
• Kryptoaktivitäten in China bereits seit mehreren Jahren verboten
• Krypto-Schwarzmarkt in China floriert

China im Kampf gegen Krypto-Geldwäsche

Wie die staatliche Nachrichtenagentur China News Network jüngst berichtete, habe die chinesische Polizei kürzlich sechs Personen verhaftet, die mit Geldwäsche im Zusammenhang stehen sollen. So soll in der Stadt Panshi, Provinz Jilin eine illegal betriebene Untergrundbank mit virtueller Währung erfolgreich geknackt worden sein. Bei dem Fall gehe es um die Verschiebung von 2,14 Milliarden Yuan (296 Millionen US-Dollar) in Krypto nach Südkorea. Laut Polizei machten sich die beteiligten Personen die Anonymität, Dezentralisierung und Grenzenlosigkeit virtueller Währungen zunutze, um illegale Umtauschgeschäfte zwischen RMB und koreanischen Won durchzuführen.

Die Strafverfolgungsbehörden seien auf den Krypto-Betrug aufmerksam geworden, als auf den Bankkonten der Verdächtigen regelmäßig "große Transaktionen" mit einer "großen Anzahl von Kunden" auftauchten. Die Organisation nutzte chinesische Konten, um Gelder zu empfangen und zu überweisen, während sie für den Wechsel zwischen Yuan und südkoreanischem Won auf Krypto-OTC-Anbieter zurückgriff.

Kryptoaktivitäten in China noch immer Verboten

Krypto-Enthusiasten haben es in China aufgrund zahlreicher Verbote noch immer nicht leicht. Bereits 2009 begann China mit Verboten von Digitalwährungen, im Jahr 2013 wurde Bitcoin schließlich als illegales Zahlungsmittel eingestuft. Im Jahr 2021 folgten weitere Verbote, darunter Initial Coin Offerings (ICOs) und Krypto-Börsen. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt die Nachfrage nach Kryptowährungen in China hoch. Viele chinesische Investoren umgehen die Regelungen und handeln weiterhin Kryptowährungen im Ausland, wie BTC-ECHO erklärt. Im letzten Jahr wurden dem Wall Street Journal nach Krypto-Assets im Wert von über 90 Milliarden US-Dollar von chinesischen Investoren auf Binance gehandelt, und über 20 Prozent des weltweiten Bitcoin-Minings findet weiterhin in China statt.

Der Kryptomarkt in China hat sich demnach trotz der restriktiven Gesetzgebung als widerstandsfähig erwiesen. Neeraj Agrawal von Coin Center erklärte laut BeInCrypto: "China scheint mit seinen Bemühungen, den Handel mit Kryptowährungen zu verbieten, gescheitert zu sein und riskiert möglicherweise seine strikten Kapitalkontrollen." Die Lage sei jedoch komplex. Einerseits zeigen die strengen Warnungen und rechtlichen Einschränkungen der chinesischen Regierung eine vorsichtige Haltung gegenüber digitalen Währungen, vermutlich aufgrund von Bedenken bezüglich der finanziellen Stabilität und Kapitalflucht. Andererseits führen wirtschaftlicher Druck und die Verlockung hoher Renditen durch Kryptowährungen dazu, dass Einzelpersonen und Institutionen diese Restriktionen auf kreative Weise umgehen.

Könnte ein Ende des Krypto-Verbots folgen?

Der florierende Schwarzmarkt für Kryptowährungen und die strenge Haltung der Regierung werfen jedoch Fragen zur zukünftigen Ausrichtung des chinesischen Regulierungsrahmens für Kryptowährungen auf, wie BeInCrypto erklärt. Während die offizielle Politik unverändert bleibt, könnten Entwicklungen in Hongkong den Weg für einen differenzierteren Ansatz ebnen.
Denn erst kürzlich kam Hoffnung auf einen Wandel der asiatischen Krypto-Szene auf. Vor wenigen Wochen brachte Hongkong sechs börsengehandelte Spot-Bitcoin- und Ethereum-Fonds auf den Markt, was Privatanlegern erstmals in Asien den Handel mit diesen Kryptowährungen ermöglicht. Diese Kryptowährungs-ETFs wurden von drei chinesischen Unternehmen - China Asset Management, Bosera Asset Management und Harvest Global Investments - an der Börse in Hongkong aufgelegt.

Ob die chinesische Regierung in Zukunft jedoch tatsächlich einen anderen Weg der Krypto-Regulierung einschlagen wird, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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