Positive Impulse erhofft |
27.08.2022 23:31:00
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BlackRock verstärkt Krypto-Engagement weiter und lanciert Bitcoin-Trust
• BlackRock sieht trotz Abschwung am Kryptomarkt starkes Kundeninteresse an Bitcoin
• Analysten begeistert
Kurz nachdem BlackRock eine Kooperation mit Coinbase angekündigt hat, in deren Rahmen institutionelle Kunden von BlackRocks Handelsplattform Aladdin auf direkterem Weg Bitcoin erwerben können, hat der weltgrößte Vermögensverwalter noch einmal nachgelegt: In einer Mitteilung auf der Unternehmenswebseite gab BlackRock Mitte August bekannt, dass man einen Bitcoin Private Trust gelauncht habe. Es handelt sich dabei um einen Bitcoin-Investmentfonds in Form eines privaten Treuhandfonds, der sich jedoch momentan nur an institutionelle Anleger aus den USA richtet. Aufgrund der Ausgestaltung des Produkts als Treuhandfonds kauft und verwahrt BlackRock damit direkt Bitcoin im Auftrag der entsprechenden Kunden. Der Trust ist somit vollständig mit physischen Bitcoins hinterlegt und wird so die Performance der größten Kryptowährung - abzüglich anfallender Gebühren - abbilden. Angaben dazu, wie hoch die Gebühren ausfallen und wie groß die minimale Investmentsumme ist, die Anleger für einen Einstieg in den Bitcoin Trust mitbringen müssen, machte BlackRock in der Mitteilung nicht.
BlackRock: Trotz Marktabschwung weiter starke Nachfrage nach Bitcoin
BlackRock hat ein schwieriges zweites Quartal hinter sich: Das verwaltete Vermögen, sowie Umsatz und bereinigter Gewinn gingen deutlich zurück. Mit dem neuen Bitcoin Trust versucht der Vermögensverwalter nun womöglich, sich mehr den Interessen der Kunden zu öffnen und so wieder neue Gelder zu akquirieren. "Bitcoin ist das älteste, größte und liquideste Kryptoasset und auf ihm liegt derzeit das Hauptinteresse unserer Kunden im Kryptoasset-Bereich", heißt es in der offiziellen Mitteilung. Daran habe auch der Abschwung am Kryptomarkt seit Jahresbeginn nichts geändert. "Trotz des starken Abschwungs auf dem Markt für digitale Assets sehen wir bei einigen institutionellen Kunden nach wie vor ein erhebliches Interesse daran, wie sie mithilfe unserer Technologie- und Produktkapazitäten effizient und kostengünstig auf diese Assets zugreifen können", so BlackRock weiter.
Mit dem neuen Anlageprodukt, das zunächst ausschließlich Bitcoin und keine weiteren Digitalwährungen halten wird, begibt sich der Vermögensverwalter in Konkurrenz zum Grayscale Bitcoin Trust, der laut Angaben von "Barron's" mittlerweile Assets in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar verwaltet. Beide Anlageinstrumente bieten professionellen Investoren die Möglichkeit, in die älteste Digitalwährung zu investieren, ohne dabei selbst den Weg über eine Kryptobörse gehen zu müssen. Experten halten es laut der Nachrichtenwebseite zudem für möglich, dass BlackRock in Zukunft Investitionsmöglichkeiten in weitere Kryptowährungen in sein Angebot aufnehmen könnte.
Analysten loben Coinbase - Möglicher Einstieg für Institutionelle geschaffen
Für BlackRock ist die Auflage eines Bitcoin Trust ein weiterer Schritt in einer langen Entwicklung, während der sich die Einstellung des Vermögensverwalters gegenüber der Kryptowährung Nummer eins von "Skepsis über Akzeptanz bis hin zu Investment" gewandelt hat, wie es Morgan Stanley-Analyst Michael Cyprys laut "Barron's formulierte. Von der ehemaligen Kritik, dass Bitcoin nur eine Maßeinheit für die Nachfrage nach Geldwäsche sei, die BlackRock-Chef Larry Fink 2017 äußerte, ist mittlerweile offenbar nicht mehr viel übrig.
Unter Krypto-Enthusiasten wird der aktuelle Vorstoß von BlackRock unterdessen gefeiert. "Die Auflage des Bitcoin-Fonds von BlackRock zeigt, wie sehr Krypto als Anlageklasse gereift ist", kommentierte Sui Chung, CEO des Krypto-Indexanbieters CF Benchmarks, laut "Der Aktionär". "Die Bitcoin-Community spricht seit Jahren davon, dass ‚Institutionen kommen‘. Es sieht so aus, als würden sie endlich an die Tür klopfen", äußerte sich auch Frank Downing, Analyst bei Ark Investment Management, laut "Barron's". Tatsächlich wäre es denkbar, dass durch das Engagement von BlackRock der Druck auf andere Finanzdienstleister steigt, den Bitcoin ebenfalls in ihr Angebot aufzunehmen. Außerdem könnte der Schritt das Vertrauen in Kryptowährungen nach den jüngsten Kursrücksetzern allmählich wieder herstellen, auch wenn die bei "Barron's" genannten Experten der Meinung sind, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis tatsächlich viele institutionelle Anleger den Sprung wagen dürften. Wenn es jedoch eines Tages so weit ist, dürfte das die Kryptopreise voraussichtlich stabilisieren. Darauf deuten auch die Kursbewegungen des Bitcoin hin: In den Tagen nachdem BlackRock die Zusammenarbeit mit Coinbase sowie den Bitcoin Private Trust angekündigt hat, nahm die größte Cyberwährung wieder Kurs auf die Marke von 25.000 US-Dollar. Die Gewinne erwiesen sich jedoch zunächst als nicht von Dauer. Es muss zunächst wohl abgewartet werden, wie die neuen Angebote von den BlackRock-Kunden aufgenommen und genutzt werden.
Redaktion finanzen.at
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