Zinspolitik im Fokus 02.04.2024 18:01:00

Bitcoin mit kräftigen Verlusten: Schwächelnde ETF-Nachfrage setzt zu

Bitcoin mit kräftigen Verlusten: Schwächelnde ETF-Nachfrage setzt zu

Auf der Handelsplattform Bitfinex werden zeitweise 64.984 US-Dollar für einen Bitcoin gezahlt. In der Nacht zum Dienstag hatte er noch fast 70.000 US-Dollar gekostet. Als Gründe werden primär die schwindende Nachfrage nach Bitcoin-ETFs (börsengehandelte Fonds) in den USA und die nachlassende Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) genannt.

Die steile Krypto-Rallye verliert an Schwung, denn wegen des anhaltenden Preisdrucks in den USA dämpfen die Anleger ihre Wetten auf baldige Zinssenkungen der Fed. Das führt zu einem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen und des US-Dollar - ein ungünstiges Umfeld für spekulative Marktsegmente, wie etwa den Kryptosektor.

"Der jüngste Ausverkauf könnte auf einen Liquiditätsmangel am langen Osterwochenende zurückzuführen sein. Die dünne Liquidität hat zum wiederholten Mal etwaige Hoffnungen auf einen Gipfelsturm zunichtegemacht", kommentierte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Der Kryptoexperte hielt wegen des Korrekturausmaßes auch einen sogenannten Long Squeeze für möglich. Bei einem sogenannten Long Squeeze müssen Anleger, die auf steigende Notierungen gesetzt haben, wegen des starken Kursrutsches ihre Verluste begrenzen. "Die schwachen Hände werden in solchen Momenten aus dem Markt aussortiert", schreibt Emden. "Ein sprichwörtlicher Abwärtsstrudel sorgt dann schnell für Panikreaktionen am Markt."

Der Bitcoin hat seit seinem Höchststand von fast 74 000 Dollar Mitte März etwa zehn Prozent an Wert verloren. Die Flut der täglichen Zuflüsse in US-Spot-Bitcoin-ETFs hat nachgelassen und belastet den größten digitalen Vermögenswert. Am Montag zogen die Anleger netto 86 Millionen Dollar aus Produkten ab, die seit ihrer Auflegung im Januar etwa 12 Milliarden Dollar angezogen haben.

Das Angebot an neuen Bitcoin-Token wird sich diesen Monat voraussichtlich halbieren - ein Ereignis, das alle vier Jahre eintritt und von einigen Händlern als Stütze für die Kryptowährung angesehen wird. Andere argumentieren, dass zusätzliche Gewinne nur schwer zu erzielen sein werden, da sich der Token seit Anfang 2023 bereits vervierfacht hat.

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX)

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