Sinkende Einnahmen |
29.07.2023 22:48:00
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Bitcoin-Halving 2024: Das sind die Prognosen der Experten von JPMorgan
• JPMorgan: Halving könnte zum "Stresstest für Bitcoin-Miner" werden
• Unterstützung durch institutionelles Interesse am Bitcoin-Mining
Wie Analysten der US-Großbank JPMorgan in ihrem neuesten Flows and Liquidity-Bericht schreiben, der dem Kryptoportal "Decrypt" vorliegt, dürften Bitcoin-Miner aufgrund des bevorstehenden nächsten Halvings mit Gegenwind konfrontiert sein. "Die bevorstehende Bitcoin-Halbierung im April/Mai 2024 könnte ein Stresstest für Bitcoin-Miner sein", so JPMorgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou und seine Kollegen.
Blockbelohnung wird regelmäßig reduziert
Bitcoin-Miner erhalten für das Bereitstellen von Rechenleistung zur Erzeugung neuer Blocks im Bitcoin-Netzwerk eine bestimmte Menge neu generierter Bitcoins als Belohnung. Die Menge der pro Block ausgeschütteten Coins halbiert sich allerdings immer dann, wenn von den Minern rund 210.000 neue Blöcke generiert wurden, sodass die Menge der verfügbaren Bitcoins immer langsamer wächst, bis die Obergrenze von 21 Millionen Coins erreicht wird. So soll eine übermäßige Inflation verhindert werden.
Diese Halbierung der Belohnung für die Miner, das sogenannte "Halving", findet etwa alle vier Jahre statt und wird von der Seite "Bitcoinsensus", basierend auf einer durchschnittlichen Blockerzeugungszeit von zehn Minuten, derzeit auf den 26. April 2024 datiert.
Einnahmen sinken, während die Kosten steigen
Für die Miner hat das Halving also den Nachteil, dass ihre Belohnung von derzeit 6,25 Bitcoin je geschürftem Block im kommenden Jahr auf 3,125 Bitcoin pro Block reduziert wird, was "eine Verringerung der Einnahmen der Schürfer bedeutet", während volatile Stromkosten und der Wettbewerb um eine höhere Hashrate die Produktionskosten von Bitcoin steigen lassen, wie es laut "Decrypt" in dem JPMorgan-Bericht heißt. "Während man davon ausgeht, dass sich das Bitcoin-Halving positiv auf den Bitcoin-Preis auswirkt, da die Produktionskosten in der Vergangenheit als Untergrenze fungierten, stellt sie eine Herausforderung für Bitcoin-Miner dar", so die Analysten.
Stromkosten spielen entscheidende Rolle
Laut der Analyse von JPMorgan koste es basierend auf einem weltweiten Durchschnittsstrompreis von 0,05 US-Dollar/kWh derzeit etwa 20.000 US-Dollar, einen Bitcoin zu schürfen - bei dem Wert eines Bitcoins von aktuell rund 29.386 US-Dollar (Stand: 27.07.2023). Eine Erhöhung der Kosten pro Kilowattstunde um nur einen Cent entspreche einem Anstieg der Kosten für die Bitcoin-Produktion um 4.300 US-Dollar. Und: "Nach der Halbierung würde sich diese Sensitivität auf 8.600 US-Dollar verdoppeln und damit die Anfälligkeit von Produzenten mit höheren Kosten erhöhen", so die Analyten in ihrem Bericht. Panigirtzoglou und seine Kollegen erwarten daher, dass Miner mit geringeren Stromkosten leichter überleben dürften, während diejenigen mit höheren Stromkosten nach dem Halving Schwierigkeiten bekommen könnten.
Institutionelles Interesse am Bitcoin-Mining gestiegen
Doch es gibt auch positive Nachrichten für die Miner: So habe das institutionelle Interesse am Bitcoin-Mining durch Investitionen von Unternehmen wie Galaxy Digital und Grayscale Investments in Mining-Rigs laut den Analysten Unterstützung geboten.
So hat Galaxy Digital Ende vergangenen Jahres die Bitcoin-Mining-Anlage Helios und die damit verbundenen Betriebe von Argo Blockchain für etwa 65 Millionen US-Dollar übernommen. Galaxy ziele darauf ab, seinen "Ausbau der Bitcoin-Mining-Aktivitäten und -Dienste" zu beschleunigen, "Zugang zu einer steuereffizienten Mining-Infrastruktur" zu ermöglichen und "die Abhängigkeit von Hosting-Drittanbietern" zu verringern.
Derweil hat Grayscale Investments vergangenen Oktober die Gründung von Grayscale Digital Infrastructure Opportunities bekannt gegeben, einer privaten Co-Investitionsmöglichkeit in Mining-Hardware, die das Bitcoin-Ökosystem antreiben soll.
Daneben fördert Tether, das Unternehmen hinter dem gleichnamigen Stablecoin, nachhaltiges Bitcoin-Mining. Ende Mai gab Tether bekannt, dass es in Zusammenarbeit mit einem einheimischen lizenzierten Unternehmen Ressourcen in erneuerbare Energiequellen investiert, um nachhaltige Bitcoin-Mining-Betriebe in Uruguay zu unterstützen und zu fördern. Nur wenige Tage später gab Tether zudem bekannt, dass es an der ersten Runde einer neuen Initiative für erneuerbare Energien in El Salvador teilgenommen habe. In Metapán soll mit "Volcano Energy" ein 241 MW-Park zur Erzeugung erneuerbarer Energien entstehen, der Bitcoin-Mining-Farmen in El Salvador versorgen soll.
Nächster Bitcoin-Bullenmarkt?
Dennoch müssten der Bitcoinpreis als auch die Transaktionsgebühren deutlich steigen, um die geringere Belohnung für die Miner auszugleichen. Laut den JPMorgan-Analysten stelle außerdem "der Rückgang des Hypes um Kryptowährungen eine zusätzliche Herausforderung für die Einnahmen der Miner" dar, einschließlich "des Rückgangs des Hypes um Ordinals".
"Für die Zukunft ist es unwahrscheinlich, dass die Bitcoin-Hash-Rate nach der Halbierung im April/Mai 2024 weiterhin im gleichen Tempo ansteigt, ohne dass es zu einem nachhaltigen Anstieg des Bitcoin-Preises über seine Produktionskosten oder einem starken Anstieg der Transaktionsgebühren kommt, der die Reduzierung der Emissionsprämien ausgleichen könnte", zitiert "decrypt" aus dem Bericht. Die vergangenen Halving-Events lassen immerhin darauf hoffen, dass der Bitcoinpreis langfristig wieder steigen dürfte - wie es bereits in der Vergangenheit der Fall war.
Auch Binance-CEO Changpeng Zhao erklärte kürzlich in einem "Ask me anything", dass sich der Bitcoinpreis weiterhin in vierjährigen Bullenzyklen bewegen und das bevorstehende Bitcoin-Halving im Jahr 2024 den Aufwärtstrend beschleunigen dürfte. Seiner Meinung nach dürfte 2025 der nächste Bullenmarkt bevorstehen: "Das Jahr nach dem Bitcoin-Halving ist normalerweise das Bullenjahr", so Zhao.
Redaktion finanzen.at
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