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Gesetzentwurf |
12.12.2022 22:47:00
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Bitcoin & Co.: Kryptowährungen sollen in Brasilien bald Zahlungsmittel werden
• Gesetzentwurf: Kryptos sollen als Zahlungsmethode legalisiert werden
• Rechtsrahmen bringt auch neue Richtlinien für Kryptoanbieter mit sich
Kryptowährungsmarkt Lateinamerika
Laut einem Bericht von Chainalysis aus diesem Jahr zu Lateinamerikas wichtigsten Treibern für die Krypto-Adaption bildeten die spanisch- und portugiesisch-sprachigen Länder Amerikas 2022 den siebtgrößten Kryptowährungsmarkt im Krypto-Index. Die Daten von Chainalysis ergaben, dass die Bürger Lateinamerikas von Juli 2021 bis Juni 2022 Kryptowährungen im Wert von 562 Milliarden US-Dollar erhielten, was ein Wachstum gegenüber dem Gesamtwert des Vorjahres von 40 Prozent bedeutet. Daneben beheimatet Lateinamerika fünf der 30 führenden Länder in Chainalysis‘ diesjährigem Krypto-Index: Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Ecuador und Mexiko.
Brasilien: Kryptowährungen genießen große Akzeptanz unter Kleinanlegern
In Brasilien, das in Chainalysis‘ diesjährigem Krypto-Index auf Platz sieben gelandet ist, ist der Hauptanwendungsfall für Krypto laut Thomaz Fortes, Krypto-Lead bei Nubank, derzeit eine spekulative Investition. "Kunden wollen eine Möglichkeit, ihre Einnahmen zu steigern", gibt Chainalysis Fortes wieder. "Die Zinssätze auf Allzeittiefs im Land und ein starker Preisanstieg bei den Kryptowährungspreisen mögen dazu beigetragen haben, aber die Akzeptanz hielt auch im sogenannten Krypto-Winter an." Fortes weist außerdem darauf hin, dass die Zahl der Krypto-Nutzer viel schneller gestiegen sei, als die Zahl der Anleger am Aktienmarkt und es sich dabei nicht nur um "institutionelle oder vermögende Privatpersonen" handele - die Demokratisierung des Zugangs bedeute laut Fortes auch viel Akzeptanz unter den Kleinanlegern. Auch Chainalysis konnte Beweise für diese Akzeptanz unter den Kleinanlegern finden. So sei im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern in Brasilien ein größerer Anteil des Transaktionsvolumens in kleineren Transaktionen zu verorten.
Gesetzentwurf sieht Legalisierung von Kryptos als Zahlungsmittel vor
Die Akzeptanz von Kryptowährungen unter Kleinanlegern in Brasilien könnte nun zusätzlich Rückenwind erhalten, denn Kryptowährungen sollen im größten Land Südamerikas - zwar nicht wie der Bitcoin in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht werden, aber - als Zahlungsmethode innerhalb des Landes legalisiert werden. Der Rechtsrahmen, den die brasilianische Abgeordnetenkammer kürzlich verabschiedet hat (PL 4401/2021), "sieht die Einbeziehung virtueller Währungen und Flugmeilenprogramme in die Definition von 'Zahlungsvereinbarungen' unter Aufsicht der Zentralbank vor".
Banken in Brasilien, die, wie Decrypt berichtet, teilweise bereits mit der Krypto-Verwahrung experimentieren, könnten dann also zum Beispiel Krypto-Zahlungsdienste anbieten und so die Verwendung von Kryptowährungen für Käufe und Verkäufe im Alltag erleichtern. So könnten Kryptowährungen zu einer echten Alternative zu anderen Zahlungsmethoden werden und der Hauptanwendungsfall für Krypto in Brasilien, der laut Fortes aktuell die spekulative Investition ist, könnte womöglich schon bald ein anderer sein.
Neue Richtlinien für Kryptoanbieter
Kryptoanbieter könnte der neue Rechtsrahmen vor neue Herausforderungen stellen, da er Richtlinien bietet, "die bei der Bereitstellung von Diensten für virtuelle Vermögenswerte und bei der Regulierung von Anbietern von Diensten für virtuelle Vermögenswerte zu beachten sind". Die neuen Regeln würden laut Reuters "für juristische Personen[…], die virtuelle Währungen in lokale oder ausländische Währungen umtauschen, virtuelle Vermögenswerte tauschen, Überweisungen durchführen oder an Finanzdienstleistungen in Verbindung mit Emittenten oder Verkäufern virtueller Vermögenswerte beteiligt sind" gelten und die Aufsicht über den Kryptowährungssektor des Landes stärken.
Der Gesetzentwurf würde laut lokalen Medien gar "alle lokal tätigen Kryptoanbieter dazu zwingen, eine physische Einheit im Land zu haben" und zu Geld- oder sogar Gefängnisstrafen führen, sollten diese sich nicht an die neuen Regeln halten. Den Unternehmen solle der Gesetzentwurf laut Medien aber eine Nachfrist für die Einhaltung einräumen.
Das Gesetz werde, wie Cointelegraph berichtet, von den Börsen außerdem verlangen, eine klare Unterscheidung zwischen Unternehmens- und Benutzergeldern zu machen. Dies dürfte nach dem Zusammenbruch von FTX - zuvor eine der größten Kryptobörsen der Welt - eine besonders wichtige Rolle spielen, da der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried Investorengelder in Millionenhöhe abgezweigt haben soll.
Brasilianische Krypto-Befürworter sollen den Gesetzentwurf laut Reuters unterstützt und erklärt haben, dass es wichtig sei, Regeln für die Branche festzulegen.
Redaktion finanzen.at
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