Kolumne

Andreas Paciorek, 01. Juli 2015

Und auch wenn das noch nicht den Status der ultimativen "Zahlungsunfähigkeit" Griechenlands bedeutet, schlummert darin ein Abschlagsrisiko für die Aktienmärkte. Denn heute berät die EZB über die ELA-Notkredite. Sie könnte angesichts der Zahlungsschwierigkeiten des griechischen Staates höhere Abschläge auf die in Form von griechischen Staatsanleihen hinterlegten Sicherheiten der griechischen Banken fordern, was die kleineren Repräsentanten über die Klippe springen lassen könnte.

Gut denkbar allerdings, dass bis zum Referendum am Sonntag alle beteiligten Parteien die Füße stillhalten. Auch wenn für heute Abend um 17:30 Uhr eine Telefonkonferenz der Euro-Gruppe anberaumt ist. Vor allem auch, da der Vertrauensverlust in die aktuelle griechische Regierung zu groß sein dürfte, als dass tatsächlich die Geldgeber auf neue Reformvorschläge von Tsipras eingehen dürften. Nun hält die griechische Bevölkerung die Zukunft ihres Landes selbst in der Hand. Und so rückt, bevor morgen der Nonfarm-Payrolls-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird, der ADP-Jobbericht in den Fokus. Mit starken Zahlen dürfte die Markterwartung an eine US-Zinswende im September verhärtet werden.

Aus charttechnischer Sicht stellt nun die 11.140-Zähler-Marke einen zu überwindenden Widerstand für den DAX dar, um sich Luft bis zur 11.280-Punkte-Region zu schaffen. Auf der Unterseite gilt es, die 10.900 zu verteidigen, da darunter ein erneuter Test der Zone zwischen 10.800 und 10.850 Punkten droht. Insgesamt könnte der DAX aktuell eher neutral innerhalb der gesetzten Chartmarken tendieren, bis wichtigere Impulse eintreffen.

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