DAX
Zwar konnten die US-Leitindizes gestern kräftig zulegen, gegen Handelsende führte ein Ebola-Fall allerdings trotzdem zu Abgaben. Der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq legten jeweils mehr als 1,3 Prozent* zu. Die Börsen in Asien handelten gemischt, wobei der Nikkei 225 aufgrund eines schwächeren JPY knapp 1 Prozent* zulegen konnte. Mit diesen Vorgaben handelt der DAX am Vormittag um die 9.000-Punkte-Marke und wartet auf Impulse.
Das Chartbild des DAX hat sich mit der Wiedereroberung der 9.000-Punkte-Marke klar aufgehellt und ermöglicht auch eine Ausdehnung der Kursgewinne. Nun gilt es aber auch die Zone zwischen 8.900 und 9.000 Punkten zu verteidigen. Nach der mehrtägigen Erholungsrallye sind Rücksetzer nicht ausgeschlossen. Als Anhaltspunkte für den potenziellen weiteren Kursverlauf könnten nun die Aufwärtstrendlinie aus dem Jahrestief und die obere bärische Fib-Fächerlinie aus dem September-Hoch dienen. Ein Ausbruch in die eine oder andere Richtung könnte dem DAX wichtige charttechnische Impulse liefern.
Gestern hatten überraschend gute Konjunkturdaten aus Deutschland und dem Euro-Raum, in Form stärker als erwarteter Einkaufsmanagerindexwerte des verarbeitenden Gewerbes und einem Rückgang der Arbeitslosenquote in Spanien auf den tiefsten Stand seit 2009, die Ängste vor einer Rezession in Europa gedämpft. Heute sorgte ein überraschender Anstieg des GfK-Konsumklimas im November auf 8,5 Zähler, im Vergleich zur Analystenschätzung von 8,0 Punkten***, für eine zusätzliche Beruhigung nach den zuletzt sehr rapide gestiegenen Konjunktursorgen.
Die Zahlen für Frankreich zeigten allerdings eine Fortsetzung der Malaise der zweitgrößten EU-Volkswirtschaft. Dort waren sowohl der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, als auch der Dienstleistungen, stärker zurückgegangen als erwartet***.
Der gestrige Datensatz wirft nun die Frage auf, wie weit Deutschland dem Wunsch nach zusätzlichen EZB-Stimuli-Maßnahmen entgegenkommen wird, wenn der ökonomische Druck nachlässt. Zuletzt wurde auch über Unternehmensanleihe-Käufe durch die EZB spekuliert, die bereits im Januar beginnen könnten. Derweil forderte heute EU-Wirtschaftskommissar Jyrki Katainen von Deutschland mehr Investitionen.
Unsicherheiten sieht sich der Markt zudem durch das am Sonntag erwartete Ergebnis des EZB-Bankenstresstests ausgesetzt. Laut einem Bericht der spanischen Nachrichtenagentur EFE sollen mindestens 11 Banken durchgefallen sein.
Einige Sorgenfalten dürfte den Marktteilnehmern auch der Rückgang der Wohnimmobilienpreise in 69 von 70 chinesischen Städten im September bereiten. Andererseits könnte dies den Druck auf die chinesische Regierung erhöhen, mit Stimuli-Maßnahmen auf den fortgesetzten Preisverfall im Immobilienmarkt zu reagieren.
Unter den Einzelwerten sticht heute im DAX die BASF mit einem Verlust von aktuell knapp 2,5 Prozent* hervor. Das Unternehmen reduzierte seine Geschäftsprognose für das nächste Jahr. Das Ergebnis des dritten Quartals lag jedoch über den Erwartungen und auch das Jahresziel für dieses Jahr wurde bestätigt.
Aus Großbritannien folgten heute Zahlen zum BIP-Wachstum für das dritte Quartal. Mit einem Anstieg um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und Anstieg von 3 Prozent zum Vorjahresquartal wurden die Analysten-Erwartungen*** getroffen.
Am Nachmittag richtet sich der Fokus auf die Verkäufe neuer Immobilien im September. Zuletzt hatten Zahlen US-Immobilienmarkt auf eine kräftigere Belebung hingewiesen.
Aktuell werden sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 mit leichten Abschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Schlusskursen gehandelt.
* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden
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