Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Schwache Vorgaben aus den USA und Abgaben an den asiatischen Börsen belasteten zu Handelsbeginn den DAX. Ein auf niedrigem Niveau verharrender, aber etwas besser als erwartet ausgefallener chinesischer Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes konnte keine rechten Impulse geben. Gute Unternehmenszahlen von Credit Suisse und Daimler sorgten für Lichtblicke inmitten der Sorgen um die Konjunktur. Für kräftige Bewegung sorgten die Einkaufsmanagerindexwerte aus Europa.

Da gegenwärtig insbesondere die Hoffnungen auf Stimuli durch die EZB gehandelt werden, standen heute die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich im Fokus. Der französische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes im Oktober verstärkte mit einem Rückgang auf 47,3 Zählern von 48,8 im Vormonat die Sorgen vor einer Rezession in Europa. Analysten hatten lediglich einen Rückgang auf 48,5 Punkte erwartet. Auch der entsprechende Wert des Dienstleistungssektors gab stärker als erwartet*** auf 48,1 Punkte ab. Damit signalisieren beide Werte eine Kontraktion.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes wiederum stieg unerwartet auf 51,8 Zähler, während Analysten einen Rückgang auf 49,5 Punkte erwartet hatten. Der Index der Dienstleistungen wiederum gab mit 54,8 Punkten etwas stärker als erwartet ab. Für den gesamten Euroraum kamen mit einem Indexwert des verarbeitenden Gewerbes von 50,7 gegenüber erwarteten 49,9 Zählern*** Mut machende Signale aus der Wirtschaft.

Die schwachen Zahlen aus Frankreich halten die Aussicht auf zusätzliche EZB-Stimuli aufrecht, während die besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturwerte aus Deutschland und dem Euroraum die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Schwächephase in Europa etwas dämpfen.

Aus charttechnischer Sicht hat der DAX mit dem Jahrestief bei 8.350 Punkten etwa als Kopf zuletzt eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation mit der 8.875-Zähler-Marke als Nackenlinie ausgebildet. Ein Ausbruchsversuch unter die kurzfristige Aufwärtstrendlinie zog Käufe nach sich die den DAX im Anschluss bis an die 9.000-Punkte-Marke katapultierten. Hier könnte der DAX zunächst auf stärken Widerstand stoßen, wobei auch Abverkäufe ab diesem Level nicht ausgeschlossen sind. Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein erster potenzieller Widerstand bei 9.077 Punkten liegen. Nach unten hin gilt es weiterhin die kurzfristige Aufwärtstrendlinie vom Jahrestief zu beobachten.

Unter den Einzelwerten konnte die Daimler-nach anfänglichen Abgaben ins Plus drehen. Der Autokonzern profitiert von dem schwächeren Euro und ist beim Absatz auf Rekordkurs.

Am Nachmittag dürften die US-Einkaufsmanagerindexwerte, Arbeitsmarktdaten, sowie der Index der Frühindikatoren den Blick der Investoren auf sich richten. Der US-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes könnte einen leichten Rückgang auf 57 Zähler***, nach 57,5 im Vormonat zeigen. Volkswirte erwarten, dass die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 282.000 Personen*** auf niedrigem Niveau verbleiben.

Aktuell handeln sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 mit Aufschlägen gegenüber den jeweiligen gestrigen Schlusskursen und deuten damit eine freundliche Eröffnung an.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden


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