CMC-Markets-Kolumne 16.09.2014 11:35:42

Daily News - Marktanalyse vom 16.09.2014 - Update

Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Angesichts der wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen die diese Woche in Form des Schottland Referendums und dem Fed-Entscheid anstehen, halten sich die Investoren weiterhin bedeckt. Der DAX verliert so aktuell rund 0,5 Prozent*. Während die Vorgaben aus den USA und aus Asien auf die Stimmung der Investoren drückten, stützte ein etwas weniger schwach als erwartet ausgefallenerer ZEW-Geschäftsklimaindex für den Monat September.

Der Nasdaq hatte gestern über 1 Prozent* abgeben müssen, während der S&P 500 kaum verändert* aus dem Handel ging. Der Dow Jones konnte von einer Erholung von Energie-Aktien profitieren und so rund 0,3 Prozent zulegen*. Der MSCI Asia Pacific Index verzeichnete gestern den 9ten Handelstag in Folge ein Minus* und zeigt damit die längste Verlustserie seit Juni 2002.

Laut Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist das Baromter der Konjunkturerwartungen unter Investoren im September den neunten Monat in Folge gefallen. Nach 8,6 Punkten im August ging der Index im September auf 6,9 Zähler zurück. Der Rückgang fiel allerdings weniger schwach als erwartet aus, so waren Analysten sogar von einem Rückgang auf 5 Punkte*** ausgegangen.

Investoren weltweit spekulieren darüber, wie die Beratungen der US-Notenbanker auf ihrer heute beginnenden, zweitägigen Offenmarktausschuss-Sitzung verlaufen werden. So hofft der Markt auf nähere Hinweise über die zukünftige Geldpolitik in der größten Volkswirtschaft der Welt. Insbesondere dürften Investoren darauf achten, ob der Ton des Komites etwas restriktiver wird und sich zugunsten einer früheren Zinsanhebung verändert.

Aus charttechnischer Sicht sehen wir den DAX seit Anfang September in einer kleinen Flaggenformation innerhalb des Aufwärtstrends vom Jahrestief konsolidieren. Ein Ausbruch aus dem Kanal und über die 9.700-Punkte-Marke könnte schnell wieder die 9.800 Punkte zurück auf den Radar bringen. Aktuell testet der DAX allerdings die Aufwärtstrendlinie vom Jahrestief und das 61,8%-Fib-Retracement zwischen dem Allzeithoch und Jahrestief bei etwa 9.612 Zählern an. Ein Fall unter diese und die 9.600-Punkte-Marke könnte zu weiteren Kursverlusten bis zum 50%-Retracement bei 9.477 Punkten führen.

Unter den Einzelwerten steht wieder einmal die Aktie der Lufthansa im Fokus. Nachdem gestern die Papiere der größten deutschen Airline sich aufgrund einer Streikankündigung um knapp 1,2 Prozent* verbilligt hatten, geben sie auch heute trotz anfänglicher Erholungsversuche nach einer Absage der Streiks weiter ab. Gegenwärtig notiert die Aktie rund 0,6 Prozent* unter dem gestrigen Schlusskurs.

Die große Nachfrage nach der Alibaba-Aktie ließ das Unternehmen zuletzt die Preisspanne auf 66 bis 68 US-Dollar anheben. Der mögliche Erlös aus dem Börsengang könnte damit bis zu 25 Milliarden US-Dollar erreichen.

In letzter Zeit ist es um die Ukraine-Krise etwas ruhiger geworden, was die Anleger allerdings nicht dazu verleiten sollte, dieses Thema aus den Augen zu verlieren. Einerseits gibt es Zeichen einer Annäherung zwischen dem Westen und Russland, so hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern Abend mit Russlands Präsident Putin telefonisch zum Ukraine-Konflikt beraten. Andererseits droht Russland dem Westen vor Waffenlieferungen an die Ukraine und auch die Waffenruhe innerhalb der Ukraine wird immer wieder unterbrochen.

Vorbörslich werden sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 aktuell mit einem Abschlag zu den jeweiligen gestrigen Schlusskursen gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs ** Gegenüber der Vorperiode *** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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