Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Der DAX gerät zum Wochenauftakt, aufgrund der belastenden Vorgaben aus den USA und einem Wiederaufflammen der Griechenland-Unsicherheit, wieder unter Druck. Nachdem am Freitag noch bei knapp 11.600 Zählern ein neues Allzeithoch markiert werden konnte, kämpft der DAX aktuell um den Erhalt über der 11.500-Punkte-Marke.

Stützend wirkt natürlich der heutige Beginn der Anleihekäufe durch die EZB. Belastet wird der DAX allerdings unter anderem von den Abgaben an den US-Märkten am Freitagabend. So überraschte der US-Arbeitsmarktbericht in Form der Nonfarm-Payrolls positiv. Mit 295.000 neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Februar wurde die Prognose von 240.000 Stellen*** klar übertroffen. Zudem fiel die Arbeitslosenquote im Februar von zuvor 5,7 auf 5,5 Prozent, dem niedrigsten Stand seit 2008. Die Partzipationsrate fiel indessen aber wieder zurück nahe eines 30-Jahrestief und auch die Lohnentwicklung bleibt gedämpft. Nichtsdestotrotz scheinen die Marktteilnehmer nun wieder verstärkt von einer Zinserhöhung schon im Juni dieses Jahr auszugehen. Das wird allerdings abzuwarten bleiben und auch wesentlich davon abhängen, ob die Inflation anzieht. Weitere Hinweise darauf, ob die Fed diesen Schritt wagen wird, könnten die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen liefern, die am Donnerstag beziehungsweise Freitag veröffentlicht werden.

Aus charttechnischer Sicht, weist der DAX weiterhin eine relative Stärke gegenüber den US-Indizes auf. Während der DAX zuletzt immer neue Hochs erklimmen konnte, hinken die US-Indizes hinterher, beziehungsweise fallen sogar zurück. Während die Aktienindizes diesseits des Atlantiks von der absehbaren Ausweitung der EZB-Bilanz profitieren können, hemmen die Spekulationen um eine baldige Zinsanhebung in den USA die dortigen Märkte. Nichtsdestotrotz kann sich der DAX nicht vollkommen von den Leitbörsen der USA abkoppeln und würden, sollte es zu einer ausgedehnteren Korrektur der US-Börsen kommen, belastet.

Aus charttechnischer Sicht sind Rücksetzer im DAX zunächst kein Problem. Immerhin hat der DAX schon eine ganze Strecke zurückgelegt und bereits die Jahresziele einiger Teilnehmer abgeholt. Potenzielle Unterstützungen lassen sich um die 11.445- und 11.440-Marke identifizieren. Brenzliger wird es erst, wenn der DAX unter 11.190 Zähler fällt. Dann könnte schnell ein Test der Zone um 10.950/11.000 kommen. Hier könnte der DAX aber spätestens wieder abgeholt werden. Ein Bruch dieser Marke könnte dann allerdings eine Korrektur bis auf 10.000 Zähler einleiten.

Der Goldpreis reagierte mit Kursverlusten auf den weiter gestiegenen US-Dollar. Allerdings zeigte sich zuletzt eine abnehmende Korrelation gegenüber einem starken US-Dollar, da wir beim USD-Index neue Hochs verzeichnen, der Goldkurs aber auf keine neuen Tiefs fällt. In den letzten Jahren zeigt sich nämlich eine verstärkte Korrelation zur EZB-Bilanz. Und diese könnte stützend auf den Goldkurs einwirken. Es bleibt aber geraten, den Goldkurs genau zu beobachten. Sollte die Notierung des Edelmetalls nachhaltig unter 1.190 USD rutschen, könnten weitere Abgaben bis auf 1.167 USD drohen.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell geringfügig unter den Schlusskursen von Freitag gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs ** Gegenüber der Vorperiode *** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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