Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Gestützt von einer Zinssenkung in China am Samstag erklimmt der DAX zum Wochenauftakt ein neues Hoch bei knapp 11.455 Zählern. Aber auch über 11.400 Punkten wird die Angst unter den Anlegern nicht kleiner, dass es nach sieben Wochen mit steigenden Kursen langsam Zeit für eine Korrektur wäre. Aber Kurse fallen erst, wenn Verkaufsbereitschaft am Markt aufkommt. Danach sieht es aktuell nicht aus. Wer Aktien hat, behält sie. Und wer noch keine hat, ist gezwungen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Das treibt die Kurse immer weiter nach oben.

Aktuell notiert der DAX in der 11.435/45-Zone, hier verläuft auch die Rückkehrlinie vom Hoch am 26. Januar. Sollte der Index hier ausbrechen können, ist kurzfristig ein Run auf die 11.513-Punkte-Marke vorstellbar. Angesichts der technisch überkauften Situation im DAX sollte aber jederzeit mit einem Rücklauf gerechnet werden. Potenzielle Unterstützungen könnten in diesem Fall an den 11.300-, und 11.220-Punkte-Marken liegen.

Zum Wochenauftakt liefert zudem die Zinssenkung in China Impulse für ein neues Rekordhoch. Zwar könnte am Donnerstag eine Drosselung der Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum 2015 anstehen, gleichzeitig dürfte dies aber mit der Verkündung weiterer konjunktur-stimulierenden Maßnahmen einhergehen.

Die endgültige Lesung der Einkaufsmanagerindizes der Fertigung in Deutschland, Frankreich und der Eurozone für den Monat Februar lieferten weniger Impulse, fielen sie doch in etwa wie erwartet aus. Der deutsche Einkaufsmanager des verarbeitenden Gewerbes lag mit final 51,1 Zählern etwas höher als in der ersten Schätzung mit 50,9.

Die Arbeitsmarktdaten aus Italien zeigten mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote im vierten Quartal auf 12,6 Prozent gegenüber erwarteten 12,9 Prozent*** eine positive Entwicklung.

Weitere Konjunkturdaten aus Europa werden in Form der Eurozonen-Arbeitslosenquote und der Schnellschätzung der Eurozonen-Inflation für Februar erwartet, bevor sich der Fokus am Nachmittag auf den ISM-Einkaufsmanagerindex in den USA richtet. Letzten Freitag war der Chicago Einkaufsmanagerindex mit 45,8 Zählern unter die Kontraktionsschwelle von 50 und gleichzeitig auf den tiefsten Stand seit 2009 zurückgefallen. Sollte der heute erwartete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ebenfalls enttäuschen, könnte dies Fragen über die Dynamik der US-Konjunkturentwicklung aufwerfen. Und damit auch Spekulationen um einen späteren Zinswendetermin anheizen.

Immer stärker zeigt sich eine Divergenz zu den US-Indizes, wo jüngste Aussagen von US-Notenbankern bezüglich einer baldigen Zinserhöhung drosselnd wirken. Während der DAX auf immer neue Hochs steigt, zeigen die US-Indizes Schwierigkeiten ebenfalls einen dynamischen Ausbruch hinzulegen. Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit einem Aufschlag gegenüber den Schlusskursen von Freitag gehandelt und deuten damit eine freundliche Eröffnung an.

Interessant entwickelt sich weiterhin der Goldpreis, der heute wieder an der 1.220-USD-Marke kratzte. In der Zone um 1.190/1.200 USD konnte sich der Kurs des Edelmetalls zuletzt stabilisieren und könnte angesichts der absehbaren Ausweitung der EZB-Bilanz zu einer größeren Erholung ansetzen. In diesem Kontext ist es auffällig, dass trotz des Anstiegs des USD gegen den EUR auf zuletzt knapp 1,12 USD, Gold sich etwas nach oben absetzen kann und damit eine relative Stärke aufweist.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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