Zwar gossen die einigermaßen stabilen US-Börsen nicht noch zusätzliches Öl ins Abverkaufs-Feuer am deutschen Aktienmarkt. Aber der Druck auf den Deutschen Aktienindex und die Unsicherheit bleiben hoch. Denn das Statement der US-Notenbank Fed brachte gestern keine Erleichterung. Auch wenn die Marktteilnehmer kaum noch an eine Erhöhung der Leitzinsen im Juni glauben dürften, behielten die Notenbanker zumindest die Wahrscheinlichkeit einer früheren Zinswende bei.
Was den Börsen nun bleibt, ist die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Konjunkturerholung in den USA in den folgenden Quartalen nach lediglich einer aktuellen Delle mit schwachen Daten. Aber hier genau liegt der große Unsicherheitsfaktor, weshalb auch das Risiko einer schwächeren Börsen-Entwicklung in den USA bestehen bleibt. Für Europa könnte die Palette der heute erwarteten Konjunkturdaten die Marktteilnehmer zunächst etwas beruhigen. Es ist aber zu befürchten, dass der Stein, der jetzt ins Rollen gebracht wurde, so leicht nicht zu stoppen ist und zunächst noch weitere Gewinne mitgenommen werden.
Die EUR-Aufwertung hält derweilen an. Mit dem gestrigen Fed-Statement, welches die Möglichkeit einer Juni-Zinswende aufrechterhielt, fiel der EUR/USD -Kurs zunächst wieder auf 1,11 zurück, heute setzt sich die Erholungsrally derweil wieder fort. Die Marktteilnehmer scheinen sich ihr eigenes Bild zu machen und gehen nicht von einer frühen Zinswende aus. Aus charttechnischer Sicht erreicht der EUR/USD-Wechselkurs nun die nächste charttechnische Marke bei 1,12 USD. Sollte der Kurs noch darüber ansteigen können, ist ein Lauf auf die 1,1270-USD-Marke vorstellbar. Bei einem Rücksetzer stellt die 1,11-Marke nun einen potenziellen Widerstand dar.
Aus technischer Sicht hat der DAX jetzt weiteres Abwärtspotenzial bis 10.850 Punkte. Auf diesem Weg findet sich allerdings bei 11.200 Zählern bereits eine potenzielle Unterstützung. Zunächst gilt es allerdings zu beobachten, ob der Kurs sich bereits über 11.335 Zähler stabilisieren kann. Dann wäre zunächst auch eine kleine Erholungsbewegung bis auf 11.520 Zähler vorstellbar.
Der heutige Tag ist reich an europäischen Konjunkturdaten, die für die arg gebeutelten europäischen Börsen Impulse liefern könnten. Neben den deutschen Arbeitsmarktdaten, die eine erwartete Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent im April auswiesen, blicken die Marktteilnehmer auch auf die Arbeitslosenstatistik der Eurozone, sowie den Inflationszahlen. Am Nachmittag rückt der Fokus auf die Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung in den USA, sowie dem Chicago Einkaufsmanagerindex.
Das Chartbild der US-Indizes sendet Warnsignale aus, auch wenn hier kein solcher Abverkauf wie im DAX stattgefunden hat. So konnte der S&P 500 zuletzt das knappe Allzeithoch nicht verteidigen. Stattdessen nähert sich der Kurs aktuell der Aufwärtstrendlinie vom 03. April. Sollte diese potenzielle Unterstützung bei einem Test standhalten, ist ein erneuter Lauf auf zunächst 2.115 Zähler vorstellbar. Bei einem Bruch könnten allerdings Kursverluste bis auf zunächst 2.084 Zähler folgen.
Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit Abschlägen zu den jeweiligen Schlusskursen von gestern gehandelt und deuten Abgaben zu Handelsbeginn an.
* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs ** Gegenüber der Vorperiode *** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden
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