Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Nach den starken europäischen Konjunkturdaten gestern setzte der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex heute ein Sahnehäubchen auf das verbesserte europäische Konjunkturbild. Die Erwartung an einen positiven Ifo-Wert half dem DAX, trotz der schwächeren Vorgaben aus den USA, die am Morgen verlorene 12.000-Punkte-Marke wieder zurück zu erobern.

Auch aus den USA könnten heute wieder stützende Impulse kommen. Gestern hatten stärker als erwartete Konjunkturdaten die Spekulationen um einen früheren Zinswendetermin befeuert. Heute werden Zahlen zu Auftragseingängen langlebiger Gebrauchsgüter erwartet und der "dovishe" US-Notenbanker Evans spricht in London. Beide könnten die frühen Zinswendespekulationen wieder dämpfen und damit die US-Aktienmärkte stützen.

Aus charttechnischer Sicht kämpft der DAX aktuell um den Ausbruch aus dem Dreieck, in dem er seit über einer Woche konsolidiert. Ein Ausbruch in die eine oder andere Richtung könnte die nächste größere Bewegung auslösen.

Die Zahlen zu den Auftragseingängen langlebiger Gebrauchsgüter in den USA zeigten im vierten Quartal 2014 kontinuierlich einen Rückgang und fielen auch durchgehend schwächer aus als erwartet. Für Februar wird im Schnitt ein Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent erwartet***.

Der EUR/USD-Kurs kämpft nach wie vor mit der Abwärtstrendlinie vom Dezember und stieß zuletzt auf Nachfrage um 1,09 USD. Sollte der Kurs über 1,1030 USD ausbrechen könnten, könnte die 1,11 USD angesteuert werden. Bei einem stärkeren Abprall von der Abwärtstrendlinie könnte der Kurs wieder die 1,0680 USD ansteuern.

Ein interessantes Chartbild ergibt sich auch beim USD/JPY-Währungspaar. Hier fällt der Kurs leicht aus der Aufwärtstrendlinie von Mitte Januar heraus und testet die charttechnische Marke von 119,50 JPY. Sollte der Kurs hier nach unten ausbrechen könnte der Kurs rasch in Richtung 118,90 und darunter 118,20 JPY abrutschen.

Die Abgaben des USD stützen aktuell die Rohölpreise. Nachdem die Notierung der Referenzsorte WTI am Mittwoch mit knapp 42 USD noch ein Mehrjahrestief erreichte, hängt der Kurs aktuell am 38,2%-Retracement vom März-Hoch bei 45,80 USD fest. Darüber befindet sich ein potenzieller Widerstand bei knapp 47 USD. Insgesamt scheint sich allerdings ein bärischer Keil auszubilden, wobei ein Ausbruch nach unten zu einem erneuten Test des Mehrjahrestiefs bei 42 USD führen könnte.

Nach seinem Abprall vom Dezember-Tief bei knapp 1.142 USD kann sich der Goldkurs aktuell weiter nach oben absetzen. Eine charttechnisch signifikante Marke die es nun zu überwinden gilt findet sich um 1.193 USD. Kann der Kurs diese zurückerobern könnte rasch eine weitere Erholung bis auf 1.220 USD einsetzen. Nach unten gilt es einen Rücksetzer unter 1.167 USD zu verhindern um nicht wieder in Richtung des Mehrjahrestiefs zu tendieren.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit leichten Aufschlägen auf die gestrigen Schlusskurse gehandelt.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs

** Gegenüber der Vorperiode

*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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