Kolumne

CMC Markets - geschrieben von Andreas Paciorek, Marktanalyst

Gestern gönnte sich der DAX eine Verschnaufpause und bildet dadurch im Chartbild langsam ein Stufenmuster heraus. Ganz nach dem Motto: Eine Stufe rauf, verschnaufen, und die nächste Stufe. Zwar sahen wir gestern einen neuen Rekordschluss, es fehlten allerdings die Impulse für ein neues Verlaufshoch. Das könnte sich heute mit einer ganzen Palette wichtiger Konjunkturdaten ändern. Das auf den höchsten Stand seit 2001 gestiegene Konsumklima in Deutschland machte den Anfang. Im Fokus stehen die Arbeitsmarktdaten aus Deutschland sowie die Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter und Inflationszahlen aus den USA. In ihrer Rede vorgestern legte Yellen einen Schwerpunkt auf die Verbraucherpreisentwicklung bei der Frage einer Zinserhöhung. Damit sollten hier wichtige Impulse generiert werden.

Aus charttechnischer Sicht könnte sich der DAX durch einen nachhaltigen Ausbruch über knapp 11.231 Zähler Luft bis an die 11.300-Punkte-Marke erschließen. Darüber erscheint insbesondere die 11.435-Zähler-Marke anziehend. Bei einem Rücklauf könnte zunächst die 11.160-Zähler-Marke, darunter die Ausbruchszone um 11.000 eine potenzielle Unterstützung darstellen.

Arbeitsmarktdaten aus Deutschland bestätigten das positive Bild auch im Februar. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl im Februar um 20.000 gegenüber einem erwarteten Rückgang um 10.000. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb** auf dem Tief von 6,5 Prozent.

Die Wirtschaft Großbritannien wuchs im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent, wie erwartet***. Auch auf Jahressicht traf das Wachstum die Prognosen*** mit 2,7 Prozent genau. Trotz der guten Konjunktur in UK hinkt der britische Leitindex dem deutschen und den US-Pendants hinterher. Zuletzt wurde knapp ein Allzeithoch erreicht, ein kräftiger Ausbruch blieb aber aus. Warnend wirkt dabei die Bildung eines bärischen Keils. Sollte der Kurs allerdings aus diesem ausbrechen, könnte eine Anlaufstation die Zone um 7.020/28 darstellen.

Am Nachmittag richtet sich der Fokus vor allem auf die US-Konjunkturdaten in Form der Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung, der Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter sowie Inflationszahlen. Da Fed-Präsidentin Janet Yellen in ihrer Anhörung vor dem US-Kongress vorgestern einen Schwerpunkt auf die Inflationsentwicklung in den USA gelegt hat, um einen passenden Termin für eine Zinserhöhung zu finden, dürften die heutigen Zahlen im Fokus stehen.

Impulse könnten die Wirtschaftsdaten nicht nur den Aktien-Indizes liefern, sondern auch den USD-Währungspaaren. Charttechnisch interessant erscheint aktuell beispielsweise der Kurs des USD/JPY-Währungspaares, welches aktuell nahe einer Aufwärtstrendlinie von Mitte Januar gehandelt wird. Bei einem Durchbruch könnte die 117-JPY-Marke angesteuert werden. Ein Abprall könnte wieder die 119,40-JPY-Zone ins Spiel bringen.

Bevor nächsten Monat das EZB-Staatsanleihekaufprogramm beginnt steht auch Gold wieder stärker im Fokus. So könnte sich die durch das Kaufprogramm ausweitende EZB-Bilanz stützend auf den Kurs des Edelmetalls auswirken. Die Zone um 1.190/1.200 USD gilt es weiterhin genau zu beobachten, da ein Fall darunter zu weiteren Abgaben bis auf 1.1170 und darunter sogar 1.130 USD führen könnte.

Die Futures auf den Dow Jones und S&P 500 werden aktuell mit einem leichten Aufschlag gegenüber den gestrigen Schlusskursen gehandelt, was eine freundliche Eröffnung andeutet.

* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs ** Gegenüber der Vorperiode *** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden

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