Bevor sich die Anleger von den morgigen US-Arbeitsmarktdaten wichtige Hinweise über den weiteren geldpolitischen Fahrplan der USA erwarten, lieferte der private ADP-Jobbericht heute schon mal einen positiven Ausblick. Ebenfalls stärker als erwartet präsentierte sich der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der die stärkste Expansionsrate in der Fertigung in den USA seit fünf Monaten signalisiert.
Das macht zwar einen US-Zinsschritt schon im September wahrscheinlicher, gleichzeitig verdichten sich damit aber auch die Signale einer stärkeren Wirtschaftserholung in den USA. Die US-Börsen konnten sich daraufhin weiter erholen. Allerdings zeigen sie sich charttechnisch arg angeschlagen, weshalb die morgige Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten eine wichtige Weichenstellung für die nächsten Wochen darstellen könnte.
Aber ganz verdrängen konnten die Börsianer das leidige Thema Griechenland heute dennoch nicht. Eine Einigung vor dem Referendum am Sonntag ist zwar sehr unwahrscheinlich, schließlich dürfte das Vertrauen in die aktuelle griechische Regierung aufgebraucht sein. Dennoch konnte der Deutsche Aktienindex heute nach Berichten, dass Tsipras einen großen Teil der Bedingungen der Geldgeber akzeptiert, zulegen. Wie so oft aber fand Bundesfinanzminister Schäuble zugleich klare Worte und versuchte, hochtrabende Erwartungen zu dämpfen. Aus charttechnischer Sicht zeigt sich heute eine kräftige Erholungsreaktion des DAX nach den Abgaben der vergangenen beiden Tage, mehr aber auch nicht. Die Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch bleibt noch ein Stück entfernt und dürfte ohne entsprechende Impulse entweder aus Griechenland oder von den US-Märkten nicht so einfach überwunden werden. Auf der Unterseite wiederum droht ein Test der Region um 10.600 Punkte, wo auch der 200-Tage-Durchschnitt verläuft, sollte die 10.800 in den nächsten Sessions nicht gehalten werden können.
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