Hypo-Sondergesetz |
20.06.2014 14:38:00
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VIG erwartet Einigung auf Abschlag zu Haircut
"Das wird wahrscheinlich nicht ohne gerichtliche Auseinandersetzung gehen", sagt der Spitzenmanager der Vienna Insurance Group (VIG) und vermutet: "Im Ergebnis wird man sich dann wahrscheinlich auf einen Abschlagsbetrag einigen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen."
Die VIG sitzt wie berichtet auf rund 100 Mio. Euro Hypo-Anleihen mit Haftung des Landes Kärnten, die Hälfte davon nachrangig. Auch andere heimische Versicherer sind tangiert: Bei der UNIQA geht es um 52 Mio. Euro Anleihen mit Landeshaftung, davon rund zwei Drittel nachrangig. Die Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV) hatte sich mit 7 Mio. Euro "geoutet", bei der Grazer Wechselseitigen (GraWe) soll es laut letztem "profil" um 10 Mio. Euro gehen, bei der Oberbank um 10 Mio. Euro. Generali Österreich und Allianz Österreich sind dagegen ebenso wenig betroffen wie die heimischen Pensionskassen. Insgesamt soll es um ein Volumen von 800 Mio. Euro Nominale gehen, frühere Angaben über 890 Mio. Euro gelten als überhöht.
Geyer hat "Verständnis dafür, dass die Politik nun versucht, etwas für den Steuerzahler zu retten. Auch wenn ich diesen Schritt nicht für richtig halte." Denn es sei "ein Bruch gegenüber der bisherigen Gestion, der Irritation am Finanzmarkt hervorruft". Man habe "diese Papiere nicht als spekulativ, sondern als sicher empfunden". Dass der Haircut den Ruf des Finanzplatzes Österreich nachhaltig schädigen könnte, "glaube ich nicht", so der VIG-Aufsichtsratschef im Interview.
UNIQA-Chef Andreas Brandstetter, dessen Kunden um Anleihen im Wert von rund 35 Mio. Euro umfallen könnten, hatte kürzlich den drohenden Haircut als "noch nie da gewesenen Eingriff in privates Eigentum" gebrandmarkt. Auch wenn es sich nur um 0,2 Prozent vom Deckungsstock handle: Es gehe "hier eindeutig ums Prinzip zu sagen, das ist eine Enteignung, das ist ein Eingriff in privates Eigentum, und das lassen wir uns zum Schutz unserer Aktionäre und vor allem zum Schutz unserer über einer Million Kunden definitiv nicht gefallen", so Brandstetter Anfang der Woche in der "ZiB2". Davor hatte er zu den geplanten Sonderbestimmungen im "profil" gemeint: "Dieses Gesetz verdient den Kafka-Preis für Surrealismus."
(Schluss) sp/gru
ISIN AT0000908504 AT0000821103 WEB http://www.vig.com http://www.uniqagroup.com http://www.hypo-alpe-adria.com
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