Großbritannien sei (noch) ein EU-Mitglied und verfüge über ein großes Angebot an Staatspapieren, die zuletzt deutlich an Wert verloren und damit deutlich höhere Renditen verbucht haben. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) Gilts kaufe, würde dies die Geldmenge der Eurozone ausweiten und den Wechselkurs drücken. Das wäre ein willkommener Schub für die Exporteure im Euroraum. Rechtlich sehen die Analysten keine Hemmnisse und zudem habe EZB-Präsident Mario Draghi einst zu den Aktivakäufen gesagt, er schließe außer Gold nichts aus.
Allerdings halten die Macquarie-Analysten selbst eine Umsetzung ihrer Idee für unwahrscheinlich, aus politischen Gründen. Denn die G7-Staaten hätten sich darauf verständigt, sich nicht mit dem Ziel von Währungsabwertungen zu engagieren. Dazu würden sowohl die EU-Staaten als auch die Briten einen solchen Schritt in diesem heiklen Zeiten für wenig hilfreich halten. Stattdessen werde sich die EZB selbst Spielraum verschaffen und ihre Vorgaben für den Kauf von Euro-Staatsanleihen nach dem Kapitalschlüssel der zugehörigen Zentralbanken abändern und zugleich ihre Forward Guidance verstärken, so die Erwartung für die Sitzungsergebnisse am Donnerstag.
Dow Jones Newswires
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