Das schlägt Kontrollbank-Chef Rudolf Scholten vor. Damit wäre für die Gläubiger die Sorge vor einer baldigen Pleite vom Tisch, sagte Scholten im Gespräch mit "Forbes". Denn die Zinsen könne Griechenland wahrscheinlich zahlen.

Auch wenn dann andere Staaten ebenfalls solche "Perpetuals" fordern sollten, wäre das kein Problem, meint der frühere SPÖ-Unterrichts-, Wissenschafts- und Verkehrsminister. Denn es würden ohnehin fällig werdende Schulden über neue Papiere finanziert. Wenn es aber kein Verfallsdatum gebe, dann gebe es auch keine "künstlichen Deadlines" für eine Rückzahlung, die einen Zahlungsausfall provozieren könnten.

IWF und EZB halten rund 60 Prozent der griechischen Schulden, rechnete Scholten vor. Blieben die restlichen 40 Prozent Schulden mit Fälligkeiten behaftet, dann hätte Griechenland ein Verschuldungsniveau vergleichbar mit Österreich. Damit hätte man "mit einem Streich die finanztechnische Glaubwürdigkeit Griechenlands gewaltig erhöht". Scholten räumt ein, dass dies "Zahlenspielereien" seien, aber "auf der anderen Seite ist auch das griechisch-europäische Unglück eine reine Zahlenspielerei", die sich auf die reale Welt auswirke. Wenn man das "virtuell-finanztechnische Problem" entschärfe, habe die reale Welt mehr Zeit, ihre Probleme zu lösen. "Am Ende wird aus meiner Sicht so ein großes Stück Ungerechtigkeit aus der Gleichung genommen".

tsk/pro

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