Gerade die jüngsten Lockerungsrunden von Juni und September erhöhten die Wahrscheinlichkeit weiterer Maßnahmen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Kommentar von S&P-Chefvolkswirt Jean-Michel Six. Seine Argumentation: Sowohl die neuen Langfristkredite (TLTROs) als auch die Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) reichten im Volumen nicht aus, um die Bilanz der EZB im angekündigten Umfang auszuweiten.

EZB-Chef Mario Draghi hatte nach der jüngsten Zinssitzung gesagt, die Notenbank strebe eine "signifikante" Ausweitung ihrer Bilanz auf das Niveau von Anfang 2012 an. Seinerzeit war die Bilanzsumme der Notenbank etwa eine Billion größer als aktuell. S&P-Ökonom Six geht jedoch davon aus, dass der Bilanzeffekt der TLTROS zunächst "sehr moderat" ausfallen wird. Ähnliches gelte für den ABS-Ankauf, dessen Umfang Six auf weniger als 10 Milliarden Euro je Monat veranschlagt. Deswegen sei damit zu rechnen, dass die EZB letztlich ein breites Kaufprogramm privater Wertpapiere auflegen werde.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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